Erneut ist der Coburger Stadtrat und Jurist Alper Hasirci (parteilos) ein Fall für die Justiz. Der vorbestrafte 31-Jährige soll nach Informationen von BR24 ein Gespräch mit einem Journalisten der "Neuen Presse" (NP) in den Räumen der Tageszeitung in Coburg heimlich aufgezeichnet haben. Auf seinem Instagram-Account war die Videoaufzeichnung am Donnerstagabend zu sehen. Inzwischen wurde sie gelöscht.
Stadtrat ist mit lokaler Berichterstattung unzufrieden
Dem BR liegt die Anzeige des Redakteurs bei der Staatsanwaltschaft Coburg vor, die jetzt ermitteln wird. Es gehe um den Vorwurf der "Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes", was eine Straftat darstelle, so der Anwalt des NP-Redakteurs im BR-Gespräch. In der Videoveröffentlichung, die dem BR ebenso vorliegt, beschwert sich der Coburger Stadtrat und Jurist über die Berichterstattung der Zeitung zu seiner Person. Die "Neue Presse" hatte vor einer Woche über Äußerungen des Stadtrats zum Krieg in Israel und Gaza berichtet, die er auf seinem Instagram-Account veröffentlicht hatte. Die Zeitung berichtete, er verbreite Hamas-Propaganda.
Am Donnerstag stellte Alper Hasirci den verantwortlichen NP-Redakteur zur Rede und forderte eine Entschuldigung, weil er mit der Berichterstattung nicht einverstanden war, wie in dem Video zu sehen ist. Dieses Gespräch soll der Stadtrat aufgezeichnet und später öffentlich über seinen Instagram-Account verbreitet haben.
Politiker aus Coburg postete auch schon Hakenkreuz-Karikatur
Es ist nicht das erste Mal, dass Alper Hasirci die Ermittlungsbehörden beschäftigt. Das Landgericht Coburg verurteilte den Juristen Anfang des Jahres zu einer Geldstrafe. Hintergrund: Er postete eine Karikatur, in der unter anderem ein Hakenkreuz zu sehen war. Eine Revision hat das Bayerische Oberste Landesgericht verworfen. Das Urteil ist rechtskräftig. Allerdings hat Hasirci inzwischen Verfassungsbeschwerde gegen die Entscheidung eingelegt, wie ein Sprecher des Bundesverfassungsgerichts BR24 bestätigte.
Der jüngste Vorfall, die heimlich aufgezeichneten Gespräche mit den Coburger Journalisten, können bei Verurteilung mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Hasirci wollte sich am Freitagnachmittag nicht zu den Vorwürfen äußern.
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