Der evangelische Theologe stand von 1985 bis 1991 an der Spitze des Kirchenkreises, von rund 450 evangelische Gemeinden. Zu Beginn von Naethers Amtszeit wurde der frühere Kirchenkreis Ansbach um die Bezeichnung "Würzburg" erweitert. Das Hauptanliegen Naethers war deshalb auch ein gutes Verhältnis zu schaffen zwischen den hauptsächlich protestantischen Westmittelfranken um Ansbach und dem katholischen geprägten Unterfranken um Würzburg.
Vikarszeit in Nürnberg
Gottfried Naether kam am 4. Juli 1926 in Leipzig zur Welt und wurde nach seinem Theologiestudium 1950 zum Pfarrer ordiniert. Nach seiner Vikarszeit in Nürnberg übernahm er 1960 die Nürnberger St.-Andreas-Gemeinde. 1972 wurde er zum Dekan in Bayreuth ernannt. Am 1. Oktober 1985 wurde er Regionalbischof und damit auch Mitglied der Kirchenleitung.
Um Dialog zwischen den Konfessionen bemüht
1992 bekam Naether das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse. Damit wurde besonders sein Engagement für den Dialog zwischen den Konfessionen gewürdigt. Auch habe sich Naether stark für Kontakte zu den Kirchen in der ehemaligen DDR eingesetzt und dort "oft in bitterer Not konkret und verschwiegen geholfen", wie es in der Laudatio hieß. Gottfried Naether wird morgen auf dem Johannisfriedhof in Nürnberg beigesetzt.