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Forstmesse München: Innovationen für einen gesunden Wald

Der Wald sei der beste Schutz vor der Klimakrise und der Umbau wichtiger denn je. Das betonte Cem Özdemir bei der Eröffnung der Forstmesse "Interforst" in München. Wie klimastabile Wälder gelingen können, zeigt ein Beispiel aus Oberbayern.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

"Wir brauchen den Wald", sagte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) am Sonntag auf der Münchner Forstmesse Interforst. Er sei eine Klimaanlage, etwas Besseres gebe es nicht zum Schutz vor der Klimakrise. Gemeinsam mit Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) eröffnete er die Messe am Sonntagmorgen.

Erst kürzlich hatte Cem Özdemir Geld für Waldbesitzer zugesagt: In den nächsten fünf Jahren gibt es 900 Millionen Euro für ein klimaangepasstes Waldmanagement. Trotzdem bleibe eine Frage, die keiner richtig beantworten könne, so der Bundesminister: Wie sehe der Wald in 30 Jahren aus?

Klimakrise zu schnell - Waldumbau zu langsam

Die Klimakrise sei so schnell, dass man mit dem Umbau gar nicht so schnell hinterherkomme. Deshalb brauche man die Wissenschaft, betonte Özdemir. Zum Beispiel, um herauszufinden, welche Bäume mit den Klimaveränderungen zurecht kommen.

Waldbesitzer Raimund Hofmann setzt bereits alles daran, um seinen Wald klimastabil zu gestalten. 40 Baum- und 13 Straucharten stehen mittlerweile in seinem Wald im Landkreis Landsberg am Lech in Oberbayern. Trotzdem ist sein Wald ein Nutzwald. Wenn Besucher in seinen Wald kommen, dann können sie kaum glauben, dass die Fläche intensiv bewirtschaftet werde, so Hofmann. Es sehe eben eher aus wie ein Biotop. Ein grüner Dschungel ohne Struktur.

Praxisbeispiel: Biotop und Nutzwald

Für den Waldbesitzer kein Widerspruch: Regelmäßig durchforstet er den Wald und entnimmt einzelne Stämme, die andere Bäume bedrängen oder zu viel Licht schlucken. Er arbeitet mit einem bodenschonenden Kleintraktor. Pro Jahr hat sein Wald einen Zuwachs von 30 Festmetern. Dreimal so viel wie der bayerische Durchschnitt. Momentan erntet er vor allem Brennholz. Das sei ihm wichtig, gerade jetzt in der Energiekrise.

Forstmesse zeigt Neuheiten

Bei der Forstmesse Interforst in München ist er im Rennen um den Titel "Waldbesitzer des Jahres". Neben der Verleihung des Waldpreises, zeigen Verbände und Hersteller auf der Interforst noch bis Mittwoch, welche Neuheiten es gibt im Bereich Forsttechnik, Waldpflege, nachhaltige Ernte und Nutzung. Interessierte Besucher aus ganz Deutschland vom Erzgebirge bis Fulda sind dafür angereist.

Ein Fokus liegt außerdem auf der Digitalisierung im Forstbereich und der Wiederbewaldung von Schadflächen im Klimawandel. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir begrüßt zudem alle technischen Verbesserungen, um die Waldarbeit einfacher zu machen. Das sei immer noch ein Knochenjob.

Kaniber: Innovative Forstwirtschaft nötig für Waldumbau

Bayerns Ministerin Michaela Kaniber erhofft sich von der international hoch anerkannten Leitmesse für Forstwirtschaft und Forsttechnik wichtige Impulse. Der klimafeste Umbau der Wälder sei eine Mammutaufgabe, so Kaniber. Dafür sei eine zukunftsgerichtete und innovative Forstwirtschaft unerlässlich. Von der Branche fordert sie, in Zukunft bei Innovationen vor allem auf boden- und waldschonende Technik zu setzen.

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