Bildrechte: pa/dpa/Jens Schierenbeck

Grundschülerin schreibt an Tafel (Symbolbild)

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Flüchtlingskinder aus Transitzentrum Manching zurück in Schule

Sechs Flüchtlingskinder aus dem Transitzentrum Manching dürfen ab heute eine Regelschule in Ingolstadt besuchen. Der Freistaat wollte das verhindern. Das Verwaltungsgericht München hat aber zugunsten der Kinder entschieden. Von Angela Braun

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die sechs Kinder aus Flüchtlingsfamilien sind zurück an der Grund- und Mittelschule Oberhaunstadt, einem Stadtteil im Nordosten Ingolstadts. Vor knapp einer Woche waren sie vom Schulleiter wieder heimgeschickt worden. Inzwischen haben auch das Kultusministerium und die Regierung von Oberbayern die Entscheidung des Verwaltungsgerichts akzeptiert.

Seit gut zwei Jahren im Transitzentrum

Die Familien stammen aus dem Kosovo und sind seit gut zwei Jahren im Transitzentrum Manching südlich von Ingolstadt untergebracht. Per Gerichtsentscheid haben sie jetzt erreicht, dass sechs Kinder in die zuständige Regelschule gehen dürfen. Im Transitzentrum gibt es für Schulpflichtige nur jahrgangsübergreifenden Unterricht, um vor allem Deutsch zu lernen. Das aber brauchen die Kinder nicht, da sie schon seit mehreren Jahren hier leben und bereits Regelschulen besucht hatten.

Eigentlich sollen Familien in Transitzentren nur vorrübergehend bleiben. Für sie gilt das sogenannte beschleunigte Verfahren. In diesem Fall – und womöglich auch in anderen Fällen – dauern die Verfahren aber schon sehr lange.

Flüchtlingsrat: Diskriminierung durchkreuzt

Der bayerische Flüchtlingsrat begrüßt das Urteil. Damit werde das Vorhaben der Staatsregierung durchkreuzt, Flüchtlingskinder auf diskriminierende Weise auf eine Ersatzschule im Lager zu verpflichten.

Gewerkschaft: Sieg für Kindeswohl

Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bayern wertet das Urteil positiv. Man könne nicht einmal in Bayern so offensichtlich das Kindeswohl zweifelhaften flüchtlings- und wahlpolitischen Manövern unterordnen, so die Bildungsgewerkschaft.