Feuerwehrleiter am rauchenden Nördlinger Turm in Dinkelsbühl.
Bildrechte: Stadt Dinkelsbühl

Im mittelfränkischen Dinkelsbühl ist am Mittwoch der Turm des Nördlinger Tors in Brand geraten. Der Sachschaden ist vermutlich hoch.

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Feuer in Dinkelsbühl: Historischer Turm schwer beschädigt

An einem Turm der historischen Stadtbefestigung von Dinkelsbühl hat es am Morgen gebrannt. Die Flammen beschädigten das Nördlinger Tor aus dem Jahr 1400 schwer, der Sachschaden ist hoch. Entdeckt wurde das Feuer nur durch Zufall.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Das Nördlinger Tor ist eines der Wahrzeichen von Dinkelsbühl und Teil der historischen Stadtbefestigung, direkt neben der historischen Stadtmühle. Der Turm wurde um das Jahr 1400 herum errichtet. Nun hat ihn ein Feuer stark beschädigt. Verletzt wurde bei dem Brand am Mittwochmorgen niemand, aber der Sachschaden geht möglicherweise in die Hunderttausende.

Anwohner hörte ein "Knistern"

Das Feuer war nach Angaben der Stadt Dinkelsbühl um kurz nach sieben Uhr gelöscht. Während die Feuerwehr vor Ort Brandwache hält, hat die Kriminalpolizei Ansbach die Ermittlungen aufgenommen. Derzeit gehen die Ermittler davon aus, dass ein technischer Defekt den Brand ausgelöst hat, sagte ein Polizeisprecher zu BR24. Ein Anwohner des Nördlinger Tors habe gegen 5.30 Uhr ein "Knistern" gehört und daraufhin die Polizei verständigt.

Rauch quillt aus dem historischen Nördlinger Tor.
Bildrechte: Feuerwehr Dinkelsbühl
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Brand im Nördlinger Tor in Dinkelsbühl

Polizisten sahen den Lichtschein

Vor Ort habe die Polizeistreife zunächst nichts Ungewöhnliches wahrnehmen können, so die Polizei. Erst als einer der Beamten die Stadtmauer hinaufging, sah er den Lichtschein in einem der Fenster. Später quoll auch Rauch aus dem rund 30 Meter hohen Turm. Die Feuerwehren aus Dinkelsbühl und Feuchtwangen begannen sofort mit den Löscharbeiten. Rund 60 Einsatzkräfte waren vor Ort. Wenig später konnten sie Entwarnung geben.

Großer Wasserschaden durch Löscharbeiten

Nach Angaben der Einsatzkräfte sind die Decken im ersten und zweiten Stockwerk des Turms völlig zerstört. Die Flammen seien aber nicht bis in den dritten Stock gelangt. Der Dachstuhl sei somit weitestgehend unversehrt geblieben.

Wie die Stadt Dinkelsbühl mitteilte, entstand durch die große Menge an Wasser, die zum Löschen des Feuers benötigt wurde, ein großer Wasserschaden am Turm sowie an den Nebengebäuden. Unter der Tordurchfahrt tropfte das Löschwasser heraus. Das Gewölbe selbst sei jedoch nicht beschädigt und werde wieder trocken, heißt es.

Hoher Sachschaden vermutet

Unklar ist momentan, wie hoch der Schaden ist. Der Turm ist aktuell nicht begehbar, sein Zustand muss noch von Gutachtern eingeschätzt werden. Die Polizei nimmt an, dass sich der Schaden auf mehrere Hunderttausend Euro beläuft. Brandstiftung könne zum jetzigen Zeitpunkt aber ausgeschlossen werden, hieß es.

Im Turm ist heute eine historische Wachstube des Vereins "Getreue des Königs Gustav Adolf 1632" untergebracht. Auch die historischen Uniformen und Gewänder der Getreuen sind dort aufbewahrt. Die Mitglieder des Vereins halten regelmäßig schwedische Heerlager ab und wirken bei der berühmten Dinkelsbühler Kinderzeche mit.

Dinkelsbühls OB schockiert über Brand

Der Oberbürgermeister von Dinkelsbühl, Christoph Hammer (CSU), zeigte sich schockiert über den Brand im Nördlinger Turm. Gleichzeitig sei er aber auch dankbar, dass niemand verletzt worden sei, sagte er BR24.

Hammer ist gerade in Schweden. Dort möchte er dem schwedischen Königshaus morgen eine Einladung zur Kinderzeche 2024 zukommen lassen. Man habe das schwedische Königshaus schon mehrmals eingeladen, zuletzt Anfang der 2000er-Jahre. Bisher habe es aber immer Absagen gegeben, so der Oberbürgermeister.

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