Ein Bagger bei Abrissarbeiten
Bildrechte: BR/Christine Haberlander

Ein Bagger bei Abrissarbeiten (Symbolbild)

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Festnahme rund um Ermittlungen gegen Baufirma Karl

Im Verlauf der Ermittlungen gegen das Bauunternehmen Karl in Hengersberg wegen eines Umweltskandals bestätigt die Staatsanwaltschaft Passau jetzt eine Festnahme. Ein Sprecher sagte am Freitag, es sei vergangene Woche ein Mann verhaftet worden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Seit vergangenem Jahr laufen Ermittlungen gegen das Bauunternehmen Karl. Dabei geht es um den Verdacht der illegalen Entsorgung von belastetem Bauschutt. Nun hat es eine erste Festnahme gegeben.

Wer ist der Festgenommene?

Die Staatsanwaltschaft bestätigte dem BR zwar die Festnahme eines Mannes. Keine Auskunft gab es allerdings auf die Frage, welche Rolle die Person in der Causa Karl gespielt haben soll. Auch Details wie das Alter, den Beruf und die Herkunft wurden auf Nachfrage nicht genannt.

Zunächst hatte die "Passauer Neue Presse" berichtet. Laut "PNP" handelt es sich um einen ehemaligen Bauleiter der Firma Karl aus dem Raum Landshut. Es könnte sich demnach um den Mitarbeiter handeln, den Firmenchef Günther Karl beschuldigt hatte, ohne sein Wissen teerhaltigen Straßenabbruch illegal in der Bauschuttdeponie Jederschwing im Kreis Passau vergraben zu haben.

Schuld eines einzelnen Mitarbeiters?

Seit über einem Jahr ermittelt die Staatsanwaltschaft Passau gegen Verantwortliche der Firma Karl. Der Verdacht: illegale Bauschutt-Entsorgung im großen Stil. Es werden mehrere mögliche Deponien untersucht. Grundsätzlich hatte die Firma Karl Bau dem BR gegenüber die Vorwürfe von illegalen Deponien und Betrug abgestritten. Schuld daran seien einzelne Mitarbeiter, die sich durch rechtswidrige Handlungen der Karl Bau GmbH persönlich bereichert haben oder Drittfirmen Vorteile haben zukommen lassen, hieß es im vergangenen Jahr in einer schriftlichen Antwort.

Untersuchungen sollen weitergehen

Karl Bau aus Hengersberg muss nun nach Schätzung des Landratsamtes Passau 600.000 Tonnen Schutt in der illegalen Deponie in Jederschwing bei Eging am See ausgraben. Die Firma Karl hat gegen den Bescheid Klage eingereicht, aber trotzdem bereits mit der Sanierung der Auffüllung - begleitet von umfangreichen Untersuchungen - begonnen, teilte das Unternehmen mit. Dabei beharrt das Landratsamt auf seinem Standpunkt: Es müsse so viel entfernt werden, dass auch festzustellen ist, was in tieferen Schichten liegt. Letztlich sei nur so eine Gefahrenabschätzung in der illegal betriebenen Deponie möglich.

Dieser Artikel ist vom 17. März und wurde am 31. März mit Informationen ergänzt und stellenweise abgeändert.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!