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Archivbild: Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick

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Erzbischof Schick kritisiert Spahn und fordert höheres Hartz IV

Die katholische Kirche hat den designierten Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für seine Hartz-IV-Äußerungen scharf kritisiert. Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick nannte Spahns Aussagen "von der Wirklichkeit nicht gedeckt und unüberlegt".

"Hartz IV reicht gerade zum Überleben", sagte Schick der "Augsburger Allgemeinen". Das Grundproblem sei, dass zu viele Menschen in Deutschland auf Hartz IV und auf Tafeln angewiesen seien. "Ich erhoffe mir von der Großen Koalition jetzt ganz konkrete Schritte, zum Beispiel eine weitere Erhöhung der Hartz-IV-Sätze; diese steigen nicht entsprechend der Lebenshaltungskosten. Es muss auch mehr Hilfen geben, um aus Hartz IV herauszukommen."

Spahn hatte kürzlich gesagt, niemand in Deutschland müsste hungern, wenn es die Tafeln nicht gäbe. Mit Hartz IV habe "jeder das, was er zum Leben braucht". 

Härtere Auseinandersetzung mit AfD

Der Bamberger Erzbischof kündigte zudem eine härtere Auseinandersetzung der katholischen Kirche mit der AfD an. "Wir müssen uns mit jedem einzelnen rassistischen Thema und jeder populistischen Äußerung beschäftigen und das unmissverständlich." Von AfD-Politikern gebe es Äußerungen, die nicht mit dem christlichen Menschenbild vereinbar seien. Die Kirche müsse jedoch auch mit AfD-Vertretern diskutieren.