Bereits im Februar ist ein Container mit schwachradioaktiven Abfällen aus dem Würgassen am Zwischenlager Grafenrheinfeld angekommen.
Bildrechte: Almut Zyweck/Preussen-Elektra

Bereits im Februar ist ein Container mit schwachradioaktiven Abfällen aus dem Würgassen am Zwischenlager Grafenrheinfeld angekommen. (Archivbild)

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Erneute Atommüll-Lieferung ins Zwischenlager Grafenrheinfeld

Im Zwischenlager Grafenrheinfeld sind erneut schwach radioaktive Abfälle angekommen. Laut den Grünen ist somit bereits der vierte Transport im Juni eingetroffen. Die Abfälle stammen aus dem ehemaligen Kernkraftwerk Würgassen in Nordrhein-Westfalen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Am frühen Donnerstagmorgen sind in Grafenrheinfeld im Landkreis Schweinfurt weitere Atommüll-Transporte aus dem ehemaligen Kernkraftwerk Würgassen in Nordrhein-Westfalen angekommen. Das teilte Johannes Weiß, Persönlicher Mitarbeiter des Grünen Landtagsabgeordneten Paul Knoblach in einer Pressemeldung mit.

Demnach fand am Mittwochabend am Wegkreuz an der Zufahrtsstraße zum Kernkraftwerk Grafenrheinfeld ein Demonstration gegen die Lieferung statt. Anwesen waren neben Knoblach auch Aktive der Bürgerinitiative gegen Atomanlagen BA-BI, Bund Naturschutz Schweinfurt und weitere Initiativen.

Auch zuvor wurde schwachradioaktiver Abfall geliefert

Wie zuvor berichtet wurde bereits Mitte Juni schwach-und mittelradioaktiver Atommüll nach Grafenrheinfeld geliefert. Damals teilte Knoblach mit, dass er Informationen habe, dass an drei weiteren Tagen im Juni Lieferungen stattfinden werden. Die Lieferung am Donnerstag ist laut Weiß nun die Vierte. Auf Anfrage teilt der Betreiber Preussen Elektra mit, dass ein weiterer Transport ansteht. "Dies ist dann der letzte im Rahmen dieser Entsorgungskampagne", heißt es weiter.

Zuvor waren Mitte Februar die ersten vier Container mit schwachradioaktiven Abfällen aus dem ehemaligen Kernkraftwerk Würgassen nach Grafenrheinfeld transportiert worden. In den vier Containern wurde Metallschrott, Bauschutt oder Isoliermaterial transportiert.

Einlagerung bis zu zehn Lagerung

Laut Genehmigung dürfen bis zu 20 Prozent Material von anderen ehemaligen PreussenElektra KKW bis zu zehn Jahre lang im Atommüll-Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle am ehemaligen KKW Grafenrheinfeld eingelagert werden. Gegen den Atommüll-Transport aus dem rund 260 Kilometer entfernten Würgassen gab es auch im Februar Protest von Atomkraftgegnern und Lokalpolitikern.

Zwei Zwischenlager in Grafenrheinfeld

In Grafenrheinfeld gibt es zwei Zwischenlager. Die vorgesehene Betriebsdauer des Zwischenlagers für hoch radioaktive Abfälle, also AKW-Brennelemente, endet 2046. Das Lager ist derzeit nach Angaben des Betreibers, der Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ), mit 54 Castor-Behältern belegt, 88 sind möglich. Ein Endlager für hoch radioaktiven Atommüll gibt es bisher nicht in Deutschland.

Die Container aus NRW kommen in das andere Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle, das 2021 in Betrieb genommen wurde - für dieses gibt es keine Begrenzung.

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