Trachtler am ersten Wiesn-Sonntag im Festzelt Tradition auf der Oidn Wiesn
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Trachtler am ersten Wiesn-Sonntag im Festzelt Tradition auf der Oidn Wiesn

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Eine Million Besucher am ersten Wiesn-Wochenende

So einen Andrang hat es schon lange nicht mehr gegeben: Das Oktoberfest hat an den ersten beiden Tagen nach Schätzung der Festleitung eine Million Besucher verzeichnet. Festwirte und Schausteller sprechen von einem "optimalen Auftakt".

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Eine Million Besucher und damit rund 200.000 mehr als im Jahr zuvor – so lautet die Schätzung der Festleitung für das erste Wiesn-Wochenende. Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) betonte allerdings, dass keine Rekorde angestrebt würden, vielmehr gehe es um eine "Qualitätswiesn".

Das Wetter jedenfalls war bislang von guter Qualität: Pünktlich zum Auftakt wurde es wieder wärmer, vor allem am Samstag gab es Sonnenschein pur.

Run auf die Bierzelte

Viele Wiesngäste, die meisten in Dirndl und Lederhose, hatten am Samstag schon in den frühen Morgenstunden vor den Eingängen gewartet, um ganz vorne mit dabei zu sein. Als um kurz nach 9 Uhr die Ordner die Absperrungen öffneten, war der Run auf die Bierzelte groß. Da das Bier aber immer erst um 12 Uhr ausgeschenkt wird, vertrieben sich einige in den Zelten die Zeit mit Schafkopfen.

"Ozapft is!": Mit zwei Schlägen das 186. Oktoberfest eröffnet

Punkt 12 Uhr war es dann soweit: Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zapfte wieder mit nur zwei Schlägen das erste Fass Bier an und eröffnete damit das 186. Oktoberfest. Die erste Maß ging traditionsgemäß an den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), um gemeinsam auf eine friedliche Wiesn anzustoßen.

Wiesn-Anstich 2019
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Wiesn-Anstich 2019

9.000 Teilnehmer beim Trachten- und Schützenumzug

Ein Highlight, wie seit 1950 an jedem ersten Wiesn-Sonntag, war der traditionelle Trachten- und Schützenzug durch die Münchner Innenstadt bis zur Theresienwiese. Rund 9.000 Teilnehmer aus vielen Teilen Deutschlands, aber auch Gäste aus Österreich, Italien, der Schweiz, Polen, Serbien und Litauen waren dabei. Der etwa sieben Kilometer lange Zug gehört zu den größten Trachtenumzügen der Welt.

Traditionell und gemütlich geht's auch wieder auf der "Oiden Wiesn" zu, im Südteil des Oktoberfestes, links der Bavaria. Es gibt historische Fahrgeschäfte zum Fahrpreis von nur einem Euro, Blasmusik und Bier aus dem Steinkrug.

Am zweiten Tag stehen auf dem Münchner Oktoberfest die Schützen und Trachtler im Mittelpunkt.
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Am zweiten Tag standen auf dem Münchner Oktoberfest die Schützen und Trachtler im Mittelpunkt.

Bis zu 11,80 Euro für die Maß

Die Besucher haben an den ersten beiden Wiesn-Tagen Hunderttausende Liter Bier getrunken. Tausende Hendl und elf Ochsen sind verspeist worden, zwei weniger als im Jahr zuvor.

Die Maß kostet heuer zwischen 10,80 und 11,80 Euro, das sind 30 Cent mehr als der Höchstpreis des Vorjahres.

558 Patienten am ersten Wiesn-Tag

Den größeren Besucherandrang merkten auch die Einsatzkräfte auf der Wiesn-Sanitätswache: Sanitäter und Ärzte versorgten am Samstag 558 Besucher, die meisten davon mit Schnitt- oder Platzwunden nach Stürzen oder Herz-Kreislauf-Problemen. 2018 waren es am ersten Wiesn-Tag 469 Patienten.

Die Teams rückten am Samstag 200 Mal aus und transportierten mit ihren Tragen 122 Patienten in die Sanitätswache. Die erste "Bierleiche" wurde bereits zehn Minuten nach dem Anzapfen behandelt: Eine 18-jährige Engländerin, die mit Gin vorgeglüht hatte. Den ersten Abtransport von der Wiesn ins Krankenhaus verzeichnete der Sanitätsdienst wenige Minuten später, nachdem eine Bedienung einen Maßkrug ins Gesicht bekommen hatte.

Sicherheit auf der Wiesn

Ein 26-jähriger Niederländer schlug am Samstag einem 49-jährigen Münchner unvermittelt seinen Maßkrug ins Gesicht. Der Münchner erlitt eine Platzwunde, die genäht werden musste.

Zudem holten die Beamten eine Drohne aus der Luft. Ein US-Amerikaner hatte sie aufsteigen lassen, obwohl Drohnen über dem Festgelände strikt verboten sind.

Rund 600 Polizeibeamte und viele Hundert Ordner sollen an den 16 Festtagen für Sicherheit sorgen. Das Gelände ist auch dieses Jahr umzäunt, an den Eingängen wird stichprobenartig kontrolliert. Nach Informationen der Polizei verlaufen die Kontrollen bislang reibungslos.

Das Oktoberfest 2019 dauert 16 Tage. Bis zum 6. Oktober werden sechs Millionen Gäste erwartet.