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Schild am Sitzungssaal 104 im Landgericht Regensburg

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Ehefrau totgeprügelt: Hätte Liebhaber eingreifen können?

Weil er nicht eingegriffen hat, als seine Geliebte von ihrem Ehemann zu Tode geprügelt wurde, muss sich heute ein 19-Jähriger vor dem Amtsgericht Regensburg verantworten. Der junge Mann ist wegen unterlassener Hilfeleistung angeklagt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Der Ehemann, gegen den derzeit vor dem Landgericht Regensburg wegen Mordes verhandelt wird, soll im November 2016 in rasender Eifersucht seine Ehefrau eine ganze Nacht lang derart geschlagen und getreten haben, dass das Opfer in den Morgenstunden schließlich starb. 

Fotos vom Opfer verschickt

Während der Gewaltorgie schickte der Täter mit seinem Mobiltelefon mehrfach Fotos von seiner schwer verletzten, blutenden Frau an den vermeintlichen Nebenbuhler. In einer letzten Nachricht postete der Ehemann an den 19-Jährigen zusätzlich die Botschaft "Oh, ich glaube sie stirbt grad."

Junger Mann verständigte Polizei nicht

Dem 19-Jährigen wirft die Staatsanwaltschaft vor, dass er all diese Botschaften gelesen habe, aber nichts unternahm, um die Frau zu retten, und auch die Polizei nicht verständigte. Stattdessen war er in dieser Nacht mit Freunden in der Stadt unterwegs, unter anderem in einer Diskothek.

Für den Prozess gegen den 19-Jährigen ist lediglich ein Verhandlungstag angesetzt. In dem Mordprozess gegen den 42 Jahre alten Ehemann soll voraussichtlich Mitte November ein Urteil fallen.