Auf der Cargobike Roadshow in Neu-Ulm stehen viele Lastenräder nebeneinander
Bildrechte: BR/Karl Spannenberger

Heute hat eine Austellung für E-Lastenräder in Neu-Ulm Halt gemacht.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

E-Lastenräder zum Probefahren: die Cargobike Roadshow in Neu-Ulm

Zum Abschluss einer monatelangen Reise durch Bayern macht die Ausstellung für elektrische Lastenräder Halt in Neu-Ulm. Interessierte konnten Modelle von 12 Herstellern testen. Ein Trend setzt sich bei den Rädern weiter durch.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

"80 Prozent der E-Lastenräder ersetzen die Kinder-Auto-Taxis" erklärt Wolfram Hartmann vom Organisationsteam der Cargobike Roadshow. Er ist seit fünf Jahren, seit Beginn des Projekts, mit dabei. Er ist Fahrradfahrer durch und durch. Vor vielen Jahren fuhr mit seiner damaligen Freundin und einem Tandem wochenlang durch Italien. Heute berät er die Besucher bei der E-Lastenrad Probe.

Es gibt zwei Grundausführungen bei Lastenrädern

Sieht man sich die Räder genauer an, fällt auf, dass es zwei grundsätzliche Formen gibt. Entweder lagert das Gepäck hinten, dann nennt man das "Long Tales", erklärt Wolfram Hartmann. Etwas bekannter seien aber die "Long Johns", bei denen die Last vor dem Lenker Platz hat. Für Kinder gibt es Sitze mit Sicherheitsgurten. Und seit einiger Zeit sind immer mehr E-Lastenräder darauf ausgelegt, auch Erwachsene in den Sitzschalen zu befördern.

E-Lastenräder werden immer sicherer

Trotzdem werden die Mitarbeiter der Roadshow vor allem zum Thema Sicherheit befragt. Denn hier hat sich augenscheinlich viel getan. Einige Modelle setzen auf gepolsterte, stoßfeste Cockpits, um den Kindern darin die maximale Sicherheit zu bieten. Dennoch betont Wolfram Hartmann, dass alles mit dem Fahrer steht und fällt. Man sollte daher laut Hartmann ein sicherer Fahrradfahrer sein, und auch dann vielleicht erst einmal den ein oder anderen Trainingskilometer ohne Kinder im Absolvieren. Auf der Übungsfläche in Neu-Ulm machen die wenigsten einen sorgenvollen Eindruck. Viele Mütter laden fröhlich ihre Kinder ins elektrische Lastenrad und drehen die eine oder andere Runde.

  • Mit Lastenrad und E-Bike: Verkehrswende auf dem Land möglich?

Städte brauchen ausreichende Infrastruktur

Doch nicht überall in den bayerischen Städten ist ausreichend Platz für Lastenräder, geschweige denn den normalen Fahrradverkehr. Und da geht es Neu-Ulm wie jeder anderen Stadt auch, die historisch gewachsen und nicht am "Reisbrett entworfen wurde", sagt Neu-Ulms Bürgermeisterin Katrin Albsteiger. Man versuche daher den Radverkehr zu fördern, so Albsteiger. Entweder geschieht das nach ihren Worten durch einen Neubau von Radwegen, oder wenn ganze Straßen nur noch für Fahrräder ausgewiesen werden. "Aber der Raum ist begrenzt, und es geht eben auch darum, dass sich die Verkehrsteilnehmer möglichst rücksichtsvoll verhalten".

  • Wo parken mit dem Lastenrad?

Kunden kaufen immer mehr Lastenräder

Insgesamt wächst die Branche immer weiter. Der Verband der Fahrradindustrie konnte vergangenes Jahr einen neuen Verkaufsrekord verkünden. Mehr als 167.000 Lastenfahrräder wurden 2021 demnach verkauft, mehr als zwei Drittel davon mit elektronischer Unterstützung. Und das Ende dieser Entwicklung scheint noch nicht erreicht. Die Auftragsbücher sind voll, bestätigen die Aussteller auf der Roadshow. Gerade Geschäftskunden setzen immer mehr auf die E-Lastenräder, egal ob Postzusteller, Lebensmittellieferant oder Hausmeisterservice. Und das, obwohl je nach Modell für ein E-Lastenrad zwischen 4.000 und 8.000 Euro fällig werden, mit ausreichend Zubehör oftmals noch mehr.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!