Ein positiver Coronatest liegt auf einem Tisch.
Bildrechte: BR/Sylvia Bentele

Ist die Corona-Infektion einer Lehrerin aus dem Landkreis Hof ein Dienstunfall gewesen? Diese Frage beschäftigt das Verwaltungsgericht Bayreuth.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Corona als Dienstunfall? Lehrerin klagt in Bayreuth

Kurz nach ihrem Einsatz in einer Grundschule im Landkreis Hof erkrankte eine Lehrerin an Covid. Nun möchte sie, dass die Erkrankung als Dienstunfall gewertet wird. Sollte das Verwaltungsgericht Bayreuth am Dienstag ein Urteil fällen, hat es Folgen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

  • Zum aktuellen Artikel: "Corona als Dienstunfall - Gericht weist Klage von Lehrerin ab"

Ist die Corona-Infektion einer Lehrerin aus dem Landkreis Hof ein Dienstunfall gewesen? Mit dieser Frage beschäftigt sich am Dienstag das Verwaltungsgericht Bayreuth. Eine Lehrerin aus dem Landkreis Hof klagt gegen den Freistaat Bayern, da sie möchte, dass ihre Covid-Erkrankung im vergangenen Jahr als Dienstunfall anerkannt wird.

Massives Ausbruchsgeschehen in der Grundschule

Die Lehrerin war im Januar 2021 in der Notbetreuung ihrer Grundschule im Landkreis Hof eingesetzt gewesen. Kurz darauf, am 1. Februar 2021, wurde sie positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Die Klägerin ist sicher, dass sie sich während ihrer Arbeit in der Schule infiziert hatte. Dort habe es in diesem Zeitraum ein "massives Ausbruchsgeschehen" gegeben, in ihrem privaten Umfeld hingegen nicht, heißt es in der Anklageschrift.

Unfallversicherung oder Krankenkasse?

Die Anerkennung als Dienstunfall kann laut Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) erhebliche positive Auswirkungen haben. Denn nur dann kommen die Leistungen der Dienstunfallfürsorge zum Tragen und diese gehen über die der gesetzlichen Krankenkassen hinaus. Es könnte neben der Übernahme der Kosten für die Heilbehandlung einen Unfallausgleich für den Betroffenen geben, zudem eine einmalige Entschädigung oder ein Unfallruhegehalt. Im Todesfall können Hinterbliebene unter Umständen eine Rente erhalten. 

Urteil aus Augsburg: Infektion eines Polizisten war Dienstunfall

Im November 2021 kam es vor dem Verwaltungsgericht Augsburg zu einem ähnlichen Prozess. Ein Polizist hatte geklagt, dass seine Corona-Infektion als Dienstunfall anerkannt werden sollte. Er hatte sich bei einem Lehrgang mit Corona angesteckt. Laut Verwaltungsgericht Augsburg ist die Voraussetzung erfüllt, dass eine Erkrankung im Dienst anerkannt wird – der Freistaat muss zahlen.

Der Prozess vor dem Verwaltungsgericht Bayreuth beginnt um 14.30 Uhr.

Europäische Perspektiven

BR24 wählt regelmäßig Inhalte von unseren europäischen öffentlich-rechtlichen Medienpartnern aus und präsentiert diese hier im Rahmen eines Pilotprojekts der Europäischen Rundfunkunion.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!