Die Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen wollen nach dieser Saison aus Kostengründen kein Eis mehr in der Curlinghalle machen. Das wäre das Ende des erfolgreichsten Curlingclubs in Deutschland. Aber kurz vor der Bundestagwahl haben sich nun die Direktkandidaten für Garmisch-Partenkirchen besorgt geäußert und ihre Unterstützung angeboten.
Auch Verkehrsminister will helfen
Enrico Corongiu (SPD) hat eine umfangreiche Stellungnahme veröffentlicht, in der er sich für einen Bürgerdialog, einen runden Tisch und Transparenz ausspricht, um ein tragfähiges Konzept zu erstellen, möglichst ohne eine Schließung der Curlinghalle. Auch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat über sein Büro mitgeteilt, er befasse sich mit der Angelegenheit und werde mit dem Innenministerium die Frage der Sportstättenförderung erörtern.
Martin Schrötter (FDP) hat im Gespräch seine volle Unterstützung für den Erhalt des Eisstadions mit allen drei Hallen zugesichert und hat das Thema auch bereits in der letzten Gemeinderatssitzung angesprochen. Reinhard Böttger (DIE LINKE) hat in einer Stellungnahme angeregt, dass sich der kommende Bundestag einmal generell mit der Zukunftssicherung deutscher Eisstadien befassen sollte. Gabriela Seitz-Hoffmann (Grüne) hat sich als Einzige bisher zu dem Thema noch nicht geäußert.
Gemeinderäte zu Gesprächen bereit
Insgesamt erwirtschaftet das Eisstadion einen Verlust von jährlich rund 1,4 Millionen Euro. Durch ein Ende vom Eisblock erhoffen sich die Betreiber neue Einnahmequellen zu erschließen. Angedacht ist laut Verwaltungsrat zum Beispiel eine Boulderhalle oder ein Indoorspielplatz. Kein Eis für das Training und Wettkämpfe würde nach Worten von Andrea Schöpp, Olympiasiegerin vom SC Riessersee im Curling, das Ende für die traditionsreiche Abteilung bedeuten. Der SC Riessersee ist der erfolgreichste Curling Club in Deutschland mit einem Olympiasieg, zwei WM- und sieben Europameisterschaftstiteln.
Auch ein Gespräch in der letzten Woche im Rathaus hat keine Lösung gebracht. Der Vorstand setzt nach wie vor darauf, dass die Gemeinderäte zu Gesprächen bereit sind und dass ein Experte berufen wird, um ein Konzept zur dauerhaften Aufrechterhaltung des Eisstadions als Ganzes zu erarbeiten.