In der niederbayerischen Stadt Dingolfing haben sich am Mittag rund 40 Menschen an der Isar versammelt, um bei einem ökumenischen Gottesdienst der Drogentoten zu gedenken. Anlass ist der heutige nationale Drogentotengedenktag in Deutschland. Dabei wird in mehreren deutschen Städten der Menschen gedacht, die an Drogenmissbrauch gestorben sind.
Kleine Botschaften auf Holz
In Dingolfing haben heute Freunde, Angehörige und Betreuer von Drogentoten deren Namen und Wünsche für sie auf kleine Holzteller geschrieben und diese während des Gottesdienstes unter freiem Himmel in die vorbeifließende Isar gegeben. In den Fürbitten wünschten sich die Gottesdienstbesucher unter anderem, dass Suchtkranke nicht mehr von der Gesellschaft ausgegrenzt werden.
Zahl der Drogentoten steigt
Stephanie Wagner vom offenen Drogenkontaktladen "Freiraum" in Dingolfing sagte beim Gottesdienst, dass allein im vergangenen Jahr 1581 Menschen in Deutschland an Drogen gestorben sind. Das sei gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg von 13 Prozent. Zurückgeführt wird der Anstieg darauf, dass durch die Pandemie viele offene Hilfsangebote für Drogenkranke weggebrochen seien. Der bundesweite Gedenktag geht auf eine Initiative von Angehörigen eines Drogentoten zurück und wurde zum ersten Mal 1982 in Gladbeck begangen
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