Wahlkampfauftritt von Angela Merkel in Bad Kissingen

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Bad Kissingen: Merkel will Grenzkontrollen verlängern

Angela Merkel auf Wahlkampftour in Bayern: Heute sprach die Kanzlerin im Kurpark von Bad Kissingen. Es war ihr einziger Wahlkampfauftritt in Unterfranken. Dabei sprach sie sich für eine Verlängerung der Grenzkontrollen aus.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Merkel kündigte an, dass Deutschland nationale Grenzkontrollen notfalls auch ungeachtet des Votums der EU-Kommission so lange wie nötig beibehalten werde.

"Ich will ausdrücklich sagen und werde das auch gegenüber der EU-Kommission vertreten: Wenn Sicherheitserfordernisse es erforderlich machen, dass wir Grenzkontrollen haben - Binnenkontrollen -, dann müssen diese verlängert werden." Angela Merkel 

Vor 6.000 Zuhörer und Zuhörerinnen in Bad Kissingen sagte Merkel weiter:

"Ich bin eine große Unterstützerin der Freizügigkeit des Schengenraums. Aber die Probleme sind heute noch so - wir haben das bei den Grenzkontrollen zu G20 wieder gesehen - dass wir solche Binnengrenzkontrollen brauchen. Und die werden wir genauso lange aufrechterhalten bis uns die Sicherheitsbehörden sagen, dass sie nicht mehr notwendig sind. Und das werden wir auch in Europa durchsetzen." Angela Merkel

Ähnlich äußerte sich Merkels Vorredner, der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Er kritisierte mit Blick auf illegale Migration, die EU-Außengrenzen würden immer noch nicht ausreichend gesichert. Eine Sprecherin der EU-Kommission hatte zuvor gesagt, dass Deutschland Grenzkontrollen zu Österreich auch über den Herbst hinaus beibehalten könne, diese allerdings auf eine andere rechtliche Grundlage stellen müsse.

Merkel fürchtet um Image der Autoindustrie

Merkel sagte auch, die deutsche Autoindustrie und der Standort Deutschland dürften durch die Diesel-Debatte keinen nachhaltigen Schaden erleiden. Man müsse aufpassen, dass in der Debatte nun "nicht das Kind mit dem Bade ausgeschüttet" werde. Es zeige sich, wie sehr man darum kämpfen müsse, die mehr als 800.000 Arbeitsplätze in der Autoindustrie auch in Deutschland halten zu können, sagte sie mit Blick auf den Ansehensverlust und die Kunden-Verunsicherung durch die Abgas-Manipulationen.

"Die deutsche Autoindustrie ist ein ganz klares Aushängeschild von dem, was weltweit 'Made in Germany' bedeutet." Angela Merkel,

Die Kanzlerin warnte vor einem generellen Imageverlust für Waren aus Deutschland. Deshalb sei es wichtig, dass die Konzerne ihre Fehler wiedergutmachten.

Um 16.00 Uhr war die Wahlveranstaltung im Kurpark von Bad Kissingen gestartet, um 17.00 Uhr traf Merkel im Staatsbad ein und gegen 18.00 Uhr fuhr der Wahlkampftross weiter. Laut Polizeisprecherin Kathrin Thamm verlief die Veranstaltung unter freiem Himmel ohne jede Störung.