Förster Michael Neuner zeigt Gästen beim deutschen Waldtag den Lohrer Stadtwald.
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Förster Michael Neuner zeigt Gästen beim deutschen Waldtag den Lohrer Stadtwald.

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Deutsche Waldtage in Lohr: Blick in die Zukunft

In Lohr am Main im Landkreis Main-Spessart hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir am Freitag die Deutschen Waldtage eröffnet. Bis Sonntag geht es darum, wie der deutsche Wald fit für die Zukunft werden kann.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Der Stadtwald von Lohr am Main (Landkreis Main-Spessart) in Unterfranken - ein typischer Spessartwald. Förster Michael Neuner läuft zufrieden durch "seinen" Wald. Bei den deutschen Waldtagen zeigt er Gästen, wie er den Wald bewirtschaftet, und dabei ökologische Aspekte einfließen lässt. "Das ist eine Eiche, ein Biotopbaum, den erhalten wir. Der hat hier oben Höhlenquartiere, Spaltenquartiere für Fledermäuse. Das ist unheimlich wichtig als Biotop für diese Art." Und deswegen werde diese Eiche auch nicht gefällt. Totholz lässt er im Wald liegen, damit es Feuchtigkeit speichert.

Deutscher Wald: Bäume kämpfen mit dem Klimawandel

Dem Lohrer Stadtwald geht es größtenteils gut. Doch das ist nicht in allen Wäldern so. Denn in Bayern wird nach Zahlen des Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Umwelt in Bayern mehr Wald gerodet als gepflanzt. Und nach einer deutschlandweiten Untersuchung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft haben nur rund ein Viertel der untersuchten Bäume keine Schäden in der Baumkrone.

Deutsche Waldtage: Auf den Wald aufmerksam machen

Es sind also schwierige Zeiten für unsere Wälder. Darauf möchten die deutschen Waldtage aufmerksam machen. Sie stehen unter dem Motto "Gesunder Wald. Gesunde Menschen". Hauptsächlich geht es also darum, wie Wälder zur Gesundheit beitragen und wie Wälder eine gesunde Zukunft haben. Denn jeder Ausflug in den Wald trage zur Gesundheit bei.

Damit der Wald eine Zukunft hat, muss der Wald laut Bundesministerium für Ernährung und Umwelt, auch umgebaut und fit für die Zukunft gemacht werden. Unter anderem werden derzeit neue Baumarten ausprobiert, die mit den klimatischen Veränderungen umgehen können.

Vor allem die letzten fünf Jahre seien hart für den Wald gewesen, sagt Förster Michael Neuner aus Lohr am Main. Die Trockenjahre hätten den Bäumen sehr zu schaffen gemacht. Auch wenn es dieses Jahr mehr geregnet hat als die letzten Jahre, wenn Bäume derzeit krank werden, liegt das oft an den trockenen Vorjahren, so Neuner.

Lohr am Main: Eröffnung mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir

Zur Eröffnung der deutschen Waldtage kam Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) nach Lohr. Dort diskutierte er unter anderem über den Weg zu einem gesunden Wald. Die deutschen Waldtage seien wichtig, sagte er BR24. Der Wald sei nicht nur ein Spezial-Thema für diejenigen, die mit dem Wald arbeiten. "Er ist für uns alle 83 Millionen Menschen in Deutschland wichtig. Und der Wald hat nur dann eine Zukunft, wenn wir uns alle gemeinsam für die Zukunft des Waldes einsetzen", so der Bundeslandwirtschaftsminister. Die deutschen Wälder stünden unter Druck, so Özdemir: Hitze, Schädlinge, Dürren und andere Bedrohungen schwächten sie seit Jahren.

Deutsche Waldtage: Veranstaltungen zum Mitmachen

Bei den deutschen Waldtagen gibt es verschiedene Veranstaltungen. Zum Beispiel führt eine Wanderung am Samstag zu einem "mystischen Jungbrunnen" im Gramschatzer Wald. Ebenfalls am Samstag lädt der Spessartbund Klingenberg zum Gesundheitswandern ein. Das Gesundheitswandern gibt es auch im Norden Unterfrankens, am Samstag und Sonntag bei Bad Kissingen. Die deutschen Waldtage dauern bis Sonntag.

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