Deicharbeiten im Kreis Straubing-Bogen
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Deggendorfs Landrat sorgt sich um Donauausbau

Der Landrat von Deggendorf und ehemalige bayerische Wissenschaftsminister Bernd Sibler hat besorgt auf Meldungen reagiert, wonach die Bundesregierung den Donauausbau in Niederbayern teilweise oder komplett stoppen könnte.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Große Lkw und riesige Baumaschinen transportieren und verarbeiten zurzeit an der niederbayerischen Donau Tausende Kubikmeter Kies. Die Bauarbeiten am Donauausbau laufen, ein kleiner Teil ist bereits fertiggestellt. Der Deggendorfer Landrat Bernd Sibler macht sich aber Sorgen, dass die Bundesregierung jetzt auf die Bremse treten könnte.

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"Ich mache mir schon Sorgen, denn tatsächlich funktioniert dieses Konzept nur dann, wenn es komplett fertig ist", sagte Sibler in der Bayern2-radioWelt am Mittag. Für die Menschen in der Region sei das Projekt äußerst wichtig - vor allem im Zusammenhang mit einem Schutz vor möglichen Überschwemmungen: "Dieses dramatische Hochwasser von 2013 steckt allen noch in den Knochen und deshalb ist der Ausbau des Hochwasserschutzes und weniger die Erstellung der Wasserstraße vor Ort für uns natürlich von hoher Bedeutung", so Sibler. "Da hängen Planungsgrundlagen für Kommunen mit dran. Möglichkeiten, Baugebiete auszuweisen - das hängt alles vom Hochwasserschutz ab."

Kommunale Entwicklung in Gefahr

Wenn dieser nicht komme, sei die kommunale Entwicklung jenseits der Isarmündung und im Donaubereich "massiv eingeschränkt oder sogar völlig unmöglich". Eine Fertigstellung des Ausbaus müsse auch im Interesse des Bundesverkehrsministeriums sein, so der Deggendorfer Landrat weiter. "Wenn ich mir die energetische Seite anschaue, dann stelle ich fest, dass viele Dinge nur auf der Donau transportiert werden können. Und wenn Schüttgüter dann auf der A3 in großen Mengen transportiert werden müssen, verschlechtert sich die verkehrliche Situation dramatisch."

Demo in Berlin denkbar

Vor Ort werde die weitere Entwicklung ganz genau verfolgt, betonte Sibler. Er habe bereits in den ersten Tagen seiner Amtszeit einen Brief nach Berlin geschrieben, um deutlich zu machen, dass man "in der Region hier wirklich Gewehr bei Fuß steht und sehr, sehr intensiv aufpassen wird, was passiert". Die Rückmeldung sei jedoch "eher fachlich neutral" gewesen. "Wenn sich diese Anzeichen verdichten würden, dann wird es sicherlich zu Protesten und zu großen Kundgebungen in der Region - ich könnte mir auch vorstellen in Berlin vor dem Ministerium - kommen."

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