Apotheker hinter Verkaufstresen
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Der Bezirksvorsitzende der unterfränkischen Apotheker, Michael Sax

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Corona-Impfung in der Apotheke – wann geht es los?

Wer sich in einer der fast 3.000 Apotheken in Bayern impfen oder boostern lassen möchte, muss sich noch gedulden. Derzeit laufen die Vorbereitungen. Das heißt, zunächst müssen die Apotheker Schulungen absolvieren, um überhaupt impfen zu dürfen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Viele Apotheker wollen sich in die Impfkampagne einschalten und in ihren Räumlichkeiten Corona-Impfungen durchführen. Genaue Zahlen für Bayern gibt es keine, aber eine Umfrage der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat ergeben, dass deutschlandweit 44,5 Prozent der Apotheken das Impfen anbieten wollen. Wie der Bezirksvorsitzende der unterfränkischen Apotheker, Michael Sax, gegenüber BR24 sagte, sei die Resonanz bei den Apothekern auch in Unterfranken gut. Allerdings müssten die Apotheker zunächst Schulungen absolvieren, damit sie überhaupt impfen dürften. Auch müsse geklärt werden, dass entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, denn im Verkaufsraum könne man ja nicht impfen.

Gibt es genügend Impfstoff für die Apotheken?

Die Versorgung mit Impfstoff könnte zum Problem werden. Schon jetzt bekommen Ärzte die von Ihnen bestellten Mengen nicht geliefert, beklagt Apotheker Sax gegenüber BR24. "Momentan gibt es hier Kürzungen von 70 bis 80 Prozent". Das heißt, die Ärzte bekommen bestenfalls ein Drittel der bestellten Menge geliefert. Nach Auskunft des Bayerischen Apothekerverbandes (BAV) würde dies allerdings nur den Impfstoff von BioNTech betreffen. Bei Moderna und Johnson&Johnson gebe es keine Begrenzungen bei den Bestellungen. Für diese und die kommende Woche könnten alle Bestellungen auch geliefert werden.

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Manchmal muss auch umgebaut werden

Der Würzburger Apotheker Wolfgang Schiedermair hat die vorgeschriebenen Schulungen bereits absolviert. Doch damit kann es noch immer nicht beginnen mit den Impfungen in seiner Apotheke. Der Impfraum muss noch hergerichtet werden. Und das heißt in der beengten Apotheke in der Würzburger Innenstadt, dass die Handwerker anrücken müssen. "Wir haben das große Glück, dass wir ein altes Büro haben, das die letzten Jahre als Abstellraum genutzt wurde. Das können wir mit ein bisschen Aufwand ganz tauglich herrichten", erklärt Schiedermair gegenüber BR24. Ein paar tausend Euro wird die Aktion aber kosten. Um die zu Impfenden nicht durch die Gänge der Apotheke schleusen zu müssen, will Schiedermair noch einen externen Zugang von außen schaffen. Also muss erst noch eine Türe durch die Außenwand gebrochen werden.

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Apothekenimpfung nur mit Termin

Andere Apotheken wie die von Michael Sax in Würzburg könnten bald loslegen, denn Räumlichkeiten und Hygieneschutzmaßnahmen sind vorhanden. Einzig die Schulung müsste er noch absolvieren. Auch deshalb wird es mit den Impfungen in den Apotheken wahrscheinlich frühestens Mitte Februar losgehen. Dann werden es die Apotheken ähnlich handhaben wie niedergelassene Ärzte, die Corona-Impfungen am Abend oder am Wochenende anbieten. Allerdings wird dies voraussichtlich nur mit einem vorher vereinbarten Termin möglich sein.

Kann ich mich auch beim Zahnarzt impfen lassen?

Eine Impfung in der Zahnarztpraxis ist derzeit nicht geplant. Hierzu schreibt die Bundeszahnärztekammer auf ihrer Homepage, dass Zahnärzte und Zahnärztinnen auf Grund der derzeitigen Impfstofflimitierungen und ungeklärten Umsetzungsdetails lediglich in externen mobilen Einheiten, Arztpraxen und Impfzentren eingesetzt werden könnten. Falls die pandemische Lage dies erfordern sollte, könnten künftig aber auch Impfungen in Zahnarztpraxen in Betracht gezogen werden.

Honorierung geklärt

Lange wurde darum gerungen, wie die Apotheker für Impfungen honoriert werden sollen. Jetzt wurde vom Gesetzgeber geregelt, dass die Honorierung für die Impfung genauso hoch sein wird wie bei den Ärzten. Sie liegt grundsätzlich bei 28 Euro. An Samstagen, Sonn- und gesetzlichen Feiertagen können 36 Euro pro Impfung abgerechnet werden. Damit Apotheker überhaupt impfen dürfen, war eine Änderung der Impfverordnung nötig. Auch diese hat der Gesetzgeber mittlerweile auf den Weg gebracht, so dass die Corona-Impfungen in den Apotheken demnächst starten könnten.

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