Marienplatz in München
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Corona-Hotspot München: Ab sofort nächtliche Ausgangssperre

Bayerns Landeshauptstadt überschreitet die 7-Tage-Inzidenz von 200. Damit gelten nun verschärfte Corona-Bestimmungen in München, etwa ein Ausgangsverbot zwischen 21 Uhr und 5 Uhr. Die Regelung tritt auch in den anderen bayerischen Hotspots in Kraft.

Mehr als 200 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen: Aufgrund der erhöhten Inzidenz treten nun in München gemäß der neuen Verordnung der Staatsregierung verschärfte Regeln in Kraft.

So gilt ab sofort in der bayerischen Landeshauptstadt eine nächtliche Ausgangssperre. Zwischen 21 Uhr und 5 Uhr früh dürfen die Münchnerinnen und Münchner ihre Häuser und Wohnungen nur noch in Ausnahmefällen verlassen - etwa für die Arbeit, bei medizinzischen Notfällen oder um unterstützungsbedürftigen Personen zu helfen.

Strengeres Alkoholverbot und Distanzunterricht

Außerdem wird das ganztägige Alkoholkonsumverbot unter freiem Himmel ausgeweitet. Es gilt jetzt auch innerhalb des Altstadtrings – und wie schon bisher an Orten wie dem Gärtnerplatz, dem Baldeplatz oder in den Isarauen zwischen Reichenbachbrücke und Wittelsbacherbrücke. Die Maskenpflicht in der Innenstadt wird verlängert.

Ab Donnerstag haben alle Schüler ab der achten Klasse und auch Berufsschüler Distanzunterricht - einige Schulen haben sogar schon heute damit begonnen. Vom "Homeschooling" ausgenommen sind Abschlussklassen und Förderschulen.

Münchner OB: Zahl der Corona-Todesfälle steigt "unerbittlich"

Der bisherige Teil-Lockdown sei leider nicht so wirksam wie erhofft gewesen, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Die Infektionszahlen seien nach wie vor hoch - und zu hoch vor allem für die Krankenhäuser. Diese müssten immer mehr reguläre Leistungen zurückfahren, um die wachsende Zahl an Corona-Patienten versorgen zu können.

Die Zahl der Corona-Todesfälle steige "unerbittlich", so der OB weiter. Er appelliert deshalb an alle in der Stadt, möglichst zuhause zu bleiben, Kontakte auf das Nötigste zu beschränken und die Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten.

Die Münchner Polizei kündigte verstärkte Kontrollen insbesondere zwischen 21 Uhr und 5 Uhr an. Man werde vor allem auf "Gruppenbildungen" schauen und die Leute dann entsprechend ansprechen, sagte Polizeisprecher Werner Kraus.

Ausgangssperre auch in anderen Hotspots über Inzidenz 200

Aktuell liegt die 7-Tage-Inzidenz in München laut dem Landesamt für Gesundheit bei 205,4. Mehr als 400 Menschen sind seit Ausbruch der Pandemie in der Landeshauptstadt gestorben.

Neben München gelten aktuell weitere 30 Kreise und kreisfreie Städte in Bayern als Hotspots mit einer Inzidenz über 200. Überall dort muss es nun die nächtliche Ausgangssperre und Fernunterricht ab der 8. Klasse geben. Darunter sind die nach München nächstgrößeren Städte Nürnberg (7-Tage Inzidenz: 328) und Augsburg (225). Den höchsten Stand meldet weiter der ostbayerische Landkreis Regen mit einer 7-Tage-Inzidenz von 589 gefolgt von der Stadt Hof in Oberfranken mit 393.

Das bayerische Kabinett hatte am Sonntag schärfere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus beschlossen, nachdem die Fallzahlen im Teil-Lockdown nicht entscheidend sanken.

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