Autos stehen im Stau.
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In Herzogenaurach wird es vorerst keine Umgehungsstraße geben. Ein Bürgerentscheid war erfolgreich. Die Umgehung sollte Niederndorf entlasten.

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Bürgerentscheid: Keine Umgehungsstraße in Herzogenaurach

In Herzogenaurach wird es erst einmal keine neue Umgehungsstraße geben. Ein Bürgerbegehren, das einen Stopp der Planungen forderte, war erfolgreich. Mit dem Bau sollte der Vorort Niederndorf vom Durchgangsverkehr entlastet werden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die Stadt Herzogenaurach muss die Planungen für eine Umgehungsstraße um den Ortsteil Niederndorf herum einstellen. Das ist das Ergebnis eines Bürgerentscheids zur sogenannten Südumfahrung am Sonntag (15.05.2022). Die Bürgerinnen und Bürger stimmten mehrheitlich für den Vorschlag der Gegner der Südumfahrung, die Planungen nicht weiterzuverfolgen.

Knappe Zustimmung zu Bürgerbegehren

Das Ergebnis war jedoch knapp. Der Vorschlag des Bürgerbegehrens erhielt nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis 51,4 Prozent der Stimmen, der Vorschlag des Ratsbegehrens 48,6 Prozent. Die Entscheidung wurde über die Stichfrage gefällt, die dann greift, wenn die Wähler sowohl beim Ratsbegehren als auch beim Bürgerbegehren mehrheitlich mit Ja stimmen. In der Stichfrage wurde gefragt, welcher der beiden Vorschläge in dem Fall gelten soll. Insgesamt beteiligten sich mehr als 40 Prozent der Wahlberechtigten an der Abstimmung. Die Entscheidung für das Bürgerbegehren ist für ein Jahr bindend.

Südumfahrung sollte Herzogenauracher Vorort entlasten

Die geplante Südumfahrung sollte den Herzogenauracher Vorort Niederndorf vom Durchgangsverkehr entlasten. Auch der Erlanger Stadtteil Neuses hätte profitiert. Täglich fahren Tausende Autofahrer durch den Ort, um zu ihrem Arbeitsplatz in Herzogenaurach zu gelangen, unter anderem bei den Weltmarktfirmen Adidas, Puma und Schaeffler. Zudem ist Niederndorf das Nadelöhr für Pendler Richtung Erlangen und Autobahn. Ein Verkehrsgutachten ergab 2017, dass hier täglich 14.500 Fahrzeuge unterwegs sind.

Befürworter wurden von Schaeffler unterstützt

Die Gegner der Südumfahrung befürchteten einen zu großen Verbrauch von wertvollem Ackerland und einen massiven Eingriff in die Natur. Der Stadtrat hingegen war mehrheitlich für den Bau der Umgehungsstraße. Unterstützt wurde er unter anderem vom Vorstand der Schaeffler AG. Klaus Rosenfeld erklärte, wenn Herzogenaurach als Standort attraktiv bleiben wolle, benötige die Stadt eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur, zu der neben der neuen Umgehungsstraße auch die Stadt-Umland-Bahn (StUB) und ein Schnellradweg zwischen Erlangen und Herzogenaurach gehöre.

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