Senioren fahren mit ihren E-Bikes einen bunten Slalom.
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Senioren fahren mit ihren E-Bikes einen bunten Slalom.

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Bremsen, Kurven, Slalom: Senioren üben Sicherheit auf E-Bikes

Pedelecs, sogenannte E-Bikes, werden immer beliebter, besonders auch bei Senioren. Allerdings kommt es auch immer häufiger zu Unfällen. Deswegen fand jetzt in Regensburg ein Fahrsicherheitstraining statt, das sich speziell an ältere Radler richtete.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Um Senioren, die E-Bike fahren, auf Gefahren im Straßenverkehr vorzubereiten, hat die Polizei in Regensburg am heutigen Samstag ein Fahrsicherheitstraining eigens für ältere Menschen durchgeführt. Im geschützten Bereich des Verkehrsübungsplatzes konnten verschiedene Fahrsituationen trainiert werden, die für E-Bike-Fahrer besonders wichtig sind.

E-Bike bringt mehr Mobilität, aber auch Gefahren

Für Menschen über 65 Jahre bedeute das E-Bike zwar einerseits mehr Mobilität und Freiheit. Gerhard Roider von der Regensburger Polizei kennt aber auch die Risiken: Vor allem, dass Gewicht und Geschwindigkeit des E-Bikes höher seien, berge Gefahren für ältere Menschen. Im vergangenen Jahr (2020) seien allein in Regensburg 31 ältere Fahrradfahrer bei Unfällen verletzt worden, darunter viele E-Bike-Fahrer, sagt Roider. Eine Person mit E-Bike sei im vergangenen Jahr an den Folgen des Unfalls gestorben.

Bremswege mit E-Bike deutlich länger

Weil mit dem höheren Gewicht auch die Bremswege länger werden, übten die Senioren am Samstag auf dem Verkehrsübungsplatz im Regensburger Westen an einer eigenen Station das Bremsen mit dem E-Bike. Zudem gab es Gleichgewichtsübungen: Die Teilnehmenden mussten mit ihren E-Bikes unter anderem einen Slalom-Parcours bewältigen. Aber auch die anderen Verkehrsteilnehmer seien eine besondere Gefahr für E-Bike-Fahrer, sagt Roider. Häufig würden Autofahrer nämlich die höhere Geschwindigkeit von mindestens 25 Stundenkilometern, die Senioren auf dem E-Bike erreichen, nicht richtig einschätzen. Gerade beim Rechtsabbiegen komme es dann zu Unfällen.

Slalom und Kurven sind besonders herausfordernd

Der 82 Jahre alte Edgar Haseneder, ein Teilnehmer des Fahrtrainings, hat sein E-Bike seit knapp einem Jahr und sieht vor allem den Slalom-Parcours als Herausforderung. Die Übung fördere den Gleichgewichtssinn. Bergab erreiche er eine Höchstgeschwindigkeit von 36 Stundenkilometern, sagt Haseneder. Ihr E-Bike sei vor allem schwerer als ihr altes Fahrrad, sagt Ursula Reitmeier, eine weitere Teilnehmerin. Es sei mehr Wucht dahinter, so die 70-Jährige. Alleine das Kurvenfahren zu üben, habe ihr heute aber geholfen.

Wegen der besonderen Gefahren, die mit dem E-Bike-Fahren verbunden sind, will die Polizei in Regensburg neben dem ersten Training künftig häufiger Fahrsicherheitstrainings für Senioren auf E-Bikes anbieten.

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Zusammen mit der Polizei trainieren die Senioren das Fahren mit Pedelecs.

💡 Was sind E-Bikes und Pedelecs?

Die Begriffe E-Bike und Pedelec umfassen laut ADAC unterschiedliche Fahrräder mit E-Motor. Das Pedelec wird durch eine Kombination aus Muskelkraft und Motor angetrieben. Pedelecs bis 25 km/h werden verkehrsrechtlich als Fahrräder behandelt. Schnelle Pedelecs bis 45 km/h sind dagegen Kraftfahrzeuge. Für sie braucht man ein eigenes Versicherungskennzeichen. Schnelle Pedelecs dürfen nicht auf Radwegen und nur mit Helm gefahren werden. Die Polizei empfiehlt aber für alle Arten von E-Bikes, einen Helm zu tragen.

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