Thomas Ortner befüllt Theke mit Gebäck
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Die letzten Kuchen werden im Schlosscafé Schillingsfürst verkauft. Ende Februar ist Schluss.

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Gäste kommen, Personal fehlt: Beliebtes Café muss schließen

Viele Betriebe in Bayern suchen händeringend Personal. Doch wenn sich partout niemand finden lässt, kann es das Aus bedeuten. Dieses Schicksal trifft nun ein beliebtes Schlosscafé in Mittelfranken – und das, obwohl das Café sehr gut läuft.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Noch ist die Theke gut gefüllt: saftige Obstkuchen, Torten, Schneeballen und die Igel mit Pralinenfüllung, für die das Schlosscafé in Schillingsfürst (Landkreis Ansbach) so bekannt ist. Doch am 29. Februar ist damit Schluss. Das Café schließt inklusive Restaurant – nach 30 erfolgreichen Jahren.

Schluss wegen Personalmangels

"Eigentlich läuft das Café sehr gut. Also in letzter Zeit, ich hab gedacht, ich seh' schlecht", berichtet Café-Betreiberin Margareta Ortner. Denn der Winter sei eigentlich eine eher ruhige Zeit, in der weniger los ist. Doch vor allem Stammgäste zog es immer wieder noch einmal ins Café, bevor es nicht mehr geht. Der Grund für die Schließung: Es fehlt an Personal. Angebahnt hat sich das Problem mit dem Beginn der Corona-Pandemie, zugespitzt dann im vergangenen Jahr. Es fehlen 10 bis 15 Personen in der Küche, als Bedienung oder Putzkraft. Auch lange Suche half nicht.

"Emotional geht es mir sehr schlecht." Thomas Ortner, Schlosscafé Schillingsfürst

Leicht fiel diese Entscheidung dem Betreiberpaar nicht. Viel Herzblut, Kraft und Zeit habe er mit seiner Frau in das Café gesteckt, sagt Thomas Ortner. Der Konditormeister und die Hotelfachfrau haben vor 30 Jahren den ehemaligen Kuhstall des Schlosses von Schillingsfürst aufwändig in ein Café umgebaut. 1995 haben sie eröffnet.

Hoffnung auf Nachfolger - Ortners hätten es noch zehn Jahre gemacht

Ein Nachfolger könnte sich eigentlich in das gemachte Nest setzen, so die Betreiber. Es gibt eine Küche und eine Backstube inklusive Geräte, zudem ausreichend Sitzplätze innen und außen mit Ausblick über Schillingsfürst. Sicher würden auch einige Stammgäste erhalten bleiben, die bereits um ihr Café trauern.

Die Ortners hätten noch zehn Jahre bis zu ihrer Rente weitergemacht. Nun starten beide nochmal neu. Margareta Ortner hat schon eine neue Stelle, Thomas Ortner lässt es auf sich zukommen. Er bleibt optimistisch: Vielleicht kann er einen neuen Pächter unterstützen ... als Angestellter in der Küche.

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Die letzten Tage bietet das Café bereits keine warmen Speisen mehr an.

Dieser Artikel ist erstmals am 18.02.2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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