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Geschlossenes Schwimmbad

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Vielen Schwimmbädern droht Aus

Eine Anfrage der bayerischen SPD beim Innenminister hat zutage gebracht, dass ein Drittel der Schwimmbäder in öffentlicher Hand sanierungsbedürftig ist. Mehr als 50 Bädern droht sogar die Schließung. Von Peter Solfrank

Über dieses Thema berichtet: Bayern am .

Ist es bald vorbei mit dem Badespaß in vielen Gemeinden Bayerns? Eine Anfrage der bayerischen SPD beim Innenminister erbrachte ein trauriges Ergebnis: Ein Drittel der Schwimmbäder in öffentlicher Hand ist sanierungsbedürftig, mehr als 50 droht sogar die Schließung. Obwohl die Einnahmen der Kommunen sprudeln, gibt es bei den öffentlichen Schwimmbädern einen Sanierungsstau. Insgesamt 910 Bäder im Freistaat sind in den Händen von Städten und Gemeinden. Ein Drittel davon ist jedoch sanierungsbedürftig, 54 Bädern droht gar die Schließung. Dabei wurden in den letzten Jahren bereits 20 Bäder geschlossen.

Die Zahlen kommen vom Bayerischen Innenministerium. Und sie stehen in einer Antwort auf eine Anfrage des Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Landtag, Markus Rinderspacher.

Ostbayern besonders betroffen

Besonders düster ist die Bilanz in Niederbayern und der Oberpfalz. Dort stehen 20 Bäder stehen vor der Schließung. Das sind fast zehn Prozent der insgesamt 221 Bäder in den beiden Regierungsbezirken.

Aktuell sind in Niederbayern die Bäder in den Fremdenverkehrsstädten Freyung, Zwiesel und Regen von der Schließung bedroht. Darüber hinaus auch einige Schulbäder. In der Oberpfalz sind unter anderem die Bäder in Roding, Pleystein und Erbendorf bedroht.

Gefährdete Freibäder in Franken

Nicht viel besser sieht es in Mittel- und Oberfranken aus: Demnach sind die Hallenbäder in Georgensgmünd und in Schwabach gefährdet. Aber zum Beispiel auch das Freibad im oberfränkischen Staatsbad Bad Steben.

Hiobsbotschaft im Sommer

Diese Zahlen seien angesichts des spätsommerlichen Wetters eine Hiobsbotschaft, erklärte SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher. Immerhin haben in diesem Jahr deutlich mehr Menschen die Freibäder besucht als im letzten Jahr, was auch mit dem hohen Temperaturen in diesem Sommer zusammenhängt.

So fordert die SPD-Fraktion im Landtag einen staatlichen Sonderfonds. Er soll mit 30 Millionen Euro ausgestattet werden. Aus ihm sollen sich Kommunen bedienen können, die die Sanierung ihres Bades nicht aus eigener Kraft leisten können.

Brisanter Hintergrund

Die Anfrage hat einen brisanten Hintergrund. So gibt es eine Studie der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. Demnach kann jedes zweite Kind im Alter von zehn Jahren nicht schwimmen. Und: In Bayern gab es im vergangenen Jahr mehr Badetote als in jedem anderen Bundesland, nämlich genau 91.

Probleme erradelt

Rinderspacher kennt die Probleme nicht nur vom Schreibtisch aus: Im Zuge einer Sommerradltour hat er viele Freibäder angesteuert. Und wurde dabei nach eigenen Angaben von den örtlichen Politikern immer wieder auf den Sanierungsstau aufmerksam gemacht.