22.04.2024, Bayern, Coburg: Die Frühjahrstagung der bayerischen Landessynode. Bericht aus der Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt in der ELKB im Rahmen der Frühjahrstagung der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Foto: Daniel Vogl/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Frühjahrstagung der Synode der Evangelischen Landeskirche Bayern

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Bayerische Landeskirche: Keine AfD-Kirchenvorstände

Das evangelische Kirchenparlament hat sich zum Abschluss seiner Tagung in Coburg zu einem Beschluss durchgerungen: Es sei unvereinbar, dass Menschen mit "menschenfeindlichen und völkisch nationalistischen Haltungen" Ämter in der Kirche übernehmen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Rund ein halbes Jahr vor den Kirchenvorstandswahlen hat sich die Evangelisch-lutherische Landeskirche in Bayern deutlich von der AfD abgegrenzt. Nach intensiven Beratungen einigte sich das Kirchenparlament: Menschenfeindliche oder völkisch-nationalistische Haltungen seien unvereinbar damit, Haupt- und Ehrenämter in Kirche und Diakonie zu übernehmen. Solche Haltungen gehörten "zu den Grundüberzeugungen der extremen Rechten, der heutigen AfD und ihrer Mitglieder".

Zusätzlich stimmten die Synodalen einem Antrag zu, wonach die Mitgliedschaft in Parteien, die "in Teilen als ,erwiesen rechtsextremistisch‘ eingestuft werden", ausschließe, in einen Kirchenvorstand gewählt zu werden. Dies sei bei der Suche nach Kandidierenden für die Kirchenvorstandswahl im Herbst zu beachten. In der gemeinsamen Stellungnahme von Landeskirchenrat und Diakonischem Rat, der sich nun auch die Synode anschloss, heißt es: "Ja zum christlichen Glauben - deshalb Nein zu Demokratiefeindlichkeit und AfD!"

Keine Zusammenarbeit mit AfD-Mandatsträgern

Mit Funktionären und Mandatsträgern der AfD lehne man außerdem eine Zusammenarbeit ab, sofern diese nicht ihr Amt in politischen Gremien betreffe, das durch demokratische Wahlen legitimiert sei, heißt es in dem Papier weiter. Man bekräftige aber die Gesprächsbereitschaft mit allen Menschen, die "unzufrieden sind mit der aktuellen Politik und sich und ihre Lebensleistungen nicht angemessen wahrgenommen fühlen".

Bereits am Montag hatte Landesbischof Christian Kopp in seinem Bischofsbericht erklärt, Parteien, die nationalistische, rechtsextremistische oder fremdenfeindliche Positionen vertreten, könnten von Christinnen und Christen nicht gewählt werden.

Im Februar hatten sich bereits die katholischen Bischöfe in Deutschland gegen AfD und Rechtsextremismus ausgesprochen. Am vergangenen Wochenende zog die evangelische Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz nach. Nun setzten auch die Protestanten in Bayern ein Zeichen.

Mit Material von EPD.

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