Mikroplastik-Teilchen und ein Centstück zum Vergleich.

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Bayerische Gewässer mit Mikroplastik belastet

Bayerische Flüsse sind mit Mikroplastik verunreinigt. In der Altmühl, dem Inn, der Isar und der Donau wurden im Durchschnitt 30 bis 70 Mikroplastikpartikel pro Kubikmeter Wasser festgestellt.

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In bayerischen Gewässern schwimmt einiges an Mikroplastik. Das ist der Zwischenstand eines Forschungsprojekts des Bayerischen Umweltministeriums. Bei Proben aus den Flüssen Altmühl, Inn, Isar und Donau wurden im Durchschnitt 30 bis 70 Mikroplastikpartikel pro Kubikmeter festgestellt, wie ein Sprecher des Umweltministeriums in München sagte. Das sei eine "mittlere bis geringe Belastung". Eine abschließende Beurteilung könne aber erst nach Untersuchung aller Proben erfolgen.

Mikroplastik in Kosemetikprodukten

Als Mikroplastik bezeichnet werden winzige Kunststoffteile, die kleiner als fünf Millimeter sind. Sie können unter anderem durch die Zersetzung von größeren Plastikteilen entstehen, durch den Abrieb von Autoreifen auf Straßen oder durch das Waschen von synthetischer Kleidung. Auch in zahlreichen Kosmetikprodukten findet sich Mikroplastik.

Im Auftrag des bayerischen Umweltministeriums läuft im Freistaat dazu seit 2014 ein Forschungsprojekt. Beteiligt sind das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), das Landesamt für Umwelt (LfU), die Universität Bayreuth und die Technische Universität München. Nach bisherigem Kenntnisstand stammt der Großteil des Mikroplastiks in bayerischen Gewässern aus zersetztem Müll.

"Dieses entsteht überwiegend aus unsachgemäß entsorgtem Plastikmüll, der unter anderem durch Verwitterung und die natürliche UV-Strahlung in immer kleinere Einzelteile zerfällt, die dann vom Wind in die Gewässer geweht werden." Sprecher Umweltministerium

Wenn Tiere Plastik fressen...

Kritisch äußerte sich der Bund Naturschutz: "Plastik wirkt in der Umwelt wie ein 'Magnet' für Schadstoffe, die Schadstoffkonzentration an dem Mikoplastik ist oft hundertmal höher als im Meerwasser", heißt es in einer Infobroschüre. "Wenn Tiere diese Mikroplastikpartikel fressen, nehmen sie auch die Schadstoffe mit auf."

"Wir müssen den Plastikmüll in unserer Umwelt weiter reduzieren. Jedes Plastikteilchen in der Umwelt ist eines zu viel", sagte Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU).