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Prozess in Hof: Frau in Wunsiedel brutal erschlagen

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Axtmord in Wunsiedel: Urteil fällt am Nachmittag

Er hat seine Lebensgefährtin mit einem Beil getötet. Der Anwalt des 66-jährigen Angeklagten fordert sechs Jahre Haft, die Staatsanwaltschaft 14 Jahre Gefängnis. Am Nachmittag soll das Urteil fallen.

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Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Im Prozess wegen der brutalen Ermordung einer 73-jährigen Frau aus Wunsiedel wird das Urteil des Landgerichts Hof erwartet. Die Vorstellungen von Staatsanwalt und Verteidiger liegen dabei weit auseinander.

Sieben oder 14 Jahre Haft

Der Anwalt des 66-jährigen Angeklagten hält sieben Jahre Haft wegen Totschlags und die Unterbringung in einer Alkohol-Entzugs-Klinik für ausreichend. Dagegen forderte der Staatsanwalt 14 Jahre Gefängnis. Der Mann sei mit einer bisher noch nicht gekannten Brutalität vorgegangen, habe seine Lebensgefährtin mit einer Axt bis ins Treppenhaus verfolgt und mindestens 22 Mal auf den Kopf der Frau eingeschlagen, so die Staatsanwaltschaft in ihrer Begründung. Die Familie der Getöteten fordert eine lebenslange Haftstrafe.

Starker Alkohol-Konsum

Der 66-Jährige hatte während des Prozesses mehrfach ausgesagt, er könne sich nur an drei bis vier Schläge mit der Axt erinnern. Grundsätzlich könne er sich die Tat nicht erklären. Auslöser waren wohl Streitigkeiten um Geld. Zeugen berichteten während des Prozesses von seinem starken Alkohol-Konsum seit Jahrzehnten, allerdings sei er nie als gewalttätig aufgefallen.

Nachbarin entdeckt Leiche

Die Leiche der Frau wurde erst über einen Tag später an Fronleichnam 2017 von einer Nachbarin im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses entdeckt. Der Angeklagte soll sich nach der Ermordung am Computer Pornos angeschaut, weiter erheblich Alkohol getrunken und sich dann ins Bett gelegt haben. Dort wurde er dann von der Polizei festgenommen.