Kleinwagen passgenau im Schacht
Bildrechte: Freiwillige Feuerwehr Lappersdorf

Hier wird die Personenrettung schwierig

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Auto im Schacht: "Ein Szenario, das passieren kann"

Ein spektakuläres Szenario hat die Freiwillige Feuerwehr Lappersdorf ihren Aktiven geboten: Ein Auto steckt passgenau in einem Schacht. Diesmal nur eine Übung. Kann so ein Unfall tatsächlich passieren?

Verunglückte Personen aus diesem Fahrzeug zu befreien wird schwierig: Hochkant steckt der Kleinwagen in einem Schacht, Rettung ist nur über den Kofferraum möglich. So passiert - besser gesagt vorbereitet - auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Lappersdorf bei Regensburg. Die Aktiven üben zweimal im Monat. So ein Szenario aber haben sie nicht alle Tage.

Spontane Idee der Feuerwehr

Die Idee kam spontan, berichtet Kommandant Christian Reinwald dem BR. Im Übungshof der Feuerwehr stand ein Kleinwagen. Daneben das Loch im Boden, in dem die Feuerwehr Schachtrettungen nachstellen kann. Die Feuerwehrleute entschieden kurzerhand: "Komm, den schmeißen wir jetzt da rein!" Sie schoben den Wagen - natürlich ein ausgemustertes Übungsfahrzeug - vorsichtig an den Rand des Schachtes, bis es hineinkippte.

"Das ist Feuerwehr"

"Es ist ein Szenario, das so sicher nicht tausende Male vorkommen wird. Aber es ist ein Szenario, das passieren kann", erklärt Kommandant Christian Reinwald. In seiner Feuerwehrlaufbahn habe er schon das Ein oder Andere erlebt, das außerhalb des Vorstellbaren gewesen sei. "Das ist Feuerwehr, dass man sich auf die unrealistischen Situationen auch vorbereiten muss."

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Kniffelige Personenrettung durch das Heck

Ähnlicher Unfall vor einigen Jahren

Tatsächlich hatte die Feuerwehr Lappersdorf laut Reinwald vor einigen Jahren einen ganz ähnlichen Unfall: Ein Auto stürzte in einen mit Beton eingefassten Wassergraben und steckte fest. Die Retter kamen von drei Seiten nicht an den verunglückten Fahrer heran, die Bergung lief wie bei der jetzt absolvierten Übung über den Kofferraum ab.

Rettung durch den Kofferraum

Zunächst steigt ein Mitglied der Feuerwehr über das Heck zur Erstversorgung in den Wagen, beschreibt Reinwald den Ablauf. Zur Rettung wird ein sogenanntes Spineboard eingesetzt - ein Brett aus Hartplastik, auf dem die verletzte Person festgegurtet wird. "Darauf kann man Verletzte dann aus dem Auto rausziehen", so der Kommandant. Bei der Übung war es eine Puppe. Knapp 20 Aktive waren an der Übung beteiligt.

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Die Kofferraum-Klappe wurde mit der Spezialschere entfernt

Weitere Übung folgt

Wann der Kleinwagen rausgezogen wird, ist noch unklar: "Das Auto ist da noch drinnen, denn wir brauchen das noch für eine weitere Übung", sagt Kommandant Reinwald. Die spektakuläre Szenerie dürfen die Aktiven noch einmal zum Üben nutzen: "Vielleicht eine andere Art der Personenrettung, wo jemand schwerer eingeklemmt ist", überlegt Reinwald, "oder wir stellen einen Brand nach".

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