Ein Kind schwimmt im Hallenbad, Symbolbild
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Schwimmbad

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Schwimmbäder: Augsburger Spickelbad soll neu gebaut werden

Das Augsburger Spickelbad soll nicht renoviert, sondern für rund 40 Millionen Euro neu gebaut werden. Zu diesem Ergebnis kommt das Augsburger Hochbauamt. Ob Bayerns drittgrößte Stadt endlich auch ein 50-Meter-Sportbecken bekommt, ist weiter offen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Knapp 40 Millionen Euro wollte die Stadt in die Sanierung des maroden Augsburger Spickelbads investieren. Nun aber kommt ein Neubau des 25-Meter-Hallenbads fast genauso teuer wie die bereits vom Stadtrat beschlossene Sanierung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Augsburger Hochbauamts.

Der Neubau sei demnach nur rund 500.000 Euro teurer, was einem Preisaufschlag von lediglich 1,5 Prozente entspräche, rechnet Augsburgs Sportreferent Jürgen Enninger vor. Ab einer Differenz von rund 20 Prozent würde man allgemein bereits einen Neubau vorziehen, erklärten Enninger und Ulrike Greiffenberg, Leiterin des Sport- und Bäderamtes, dem BR vorab. Beide plädieren daher für den Neubau des rund 50 Jahre alten Hallenbads. Öl läuft im Spickelbad aus.

Öl läuft im Spickelbad aus

Letztlich, ergänzt Jürgen Enninger, habe das Spickelbad aus den 1960er-Jahren mittlerweile das "Ende seines 50-jährigen Lebenszyklus" erreicht. Daher wäre eine Vielzahl an "Altlasten und Unwägbarkeiten" bei einer Sanierung zu erwarten, welche die Kosten nur weiter unkalkulierbar machten und in die Höhe trieben. Der Neubau böte zudem viele Vorteile, wie eine höhere Energieeffizienz und damit niedrigere Betriebskosten, so Enninger. Außerdem, so Greiffenberg, könne das neue Bad durch eine bessere Raumnutzung letztlich mehr Schwimmbahnen und damit mehr Wasserfläche auf gleichem Raum bieten.

Den letzten Ausschlag zugunsten eines Neubaus hat möglicherweise ein Ölleck im vergangenen Jahr gegeben, welches bislang weder lokalisiert noch abgedichtet werden konnte. Bei Starkregen sei daher "ein unangenehmer Ölgeruch im Schwimmbad bemerkbar, von den Umweltfolgen ganz zu schweigen", so Greiffenberg.

50-Meter-Becken für Sportschwimmer weiter offen

Unberührt von der Neuplanung des Spickelbads bleiben die Bestrebungen um ein 50-Meter-Hallenbad. Hier soll im Herbst eine Machbarkeitsstudie vorgestellt werden, die einen Standort am bisherigen Hallenbad in Göggingen oder in der Schwimmschulstraße am Plärrer vorzieht. Eine Erweiterung des Spickelbads von 25 auf 50 Meter steht laut Enninger nicht zur Diskussion, dies würde "weit mehr als das Doppelte kosten und jeden Kostenrahmen sprengen".

Der Vorschlag des Neubaus des Spickelbads wurde am Montagabend dem Sportbeirat der Stadt vorgestellt und wird nun über den Sportausschuss in den Stadtrat eingebracht. Dieser soll Anfang Juli den Neubau beschließen. Der Neubau des Hallenbads soll dann bis 2030 realisiert werden, rund vier Jahre später, als die bislang angestrebte Sanierung hätte abgeschlossen sein sollen. Diese Verspätung allerdings nehme man gerne in Kauf, da der Mehrwert eines dann neuen Spickelbads die zeitliche Verzögerung deutlich aufwiege, so Enninger und Greiffenberg.

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