Wie die Behörden angekündigt haben, geht es jetzt in erster Linie darum, die folgenschwere Panne bei einer Sicherheitskontrolle aufzuklären. Man arbeite daran, die Details des Vorfalls umfassend zu durchleuchten, sagte eine Sprecherin der Regierung von Oberbayern, die für die Sicherheitskontrollen in dem Airport zuständig ist.
Zahlreiche Flugausfälle und chaotische Zustände
Eine Frau war unkontrolliert in den Sicherheitsbereich einer Abflughalle gelangt. Deshalb hatte die Bundespolizei am Samstag das Terminal 2 und das dazugehörige sogenannte Satelliten-Terminal geräumt. Hunderte Flüge fielen aus oder verspäteten sich teilweise erheblich. Mehr als 32.000 Passagiere seien betroffen gewesen, sagte ein Sprecher des Flughafens München – und das in der Hauptreisewelle zu Beginn der Sommerferien in Bayern.
Offene Fragen zur Sicherheitspanne
Viele Fragen sind noch offen: So ist ungeklärt, wieso die Frau – ohne von Sicherheitsleuten kontrolliert worden zu sein – in den gesicherten Bereich gelangen konnte. Womöglich hatte sie vorsätzlich die Abflughalle betreten. Die Sprecherin der Bezirksregierung sprach von einem individuellen Versäumnis des Sicherheitspersonals.
Aufräumen am Flughafen
Rund 330 Flüge waren zwischen Samstagmorgen und Sonntagmittag ausgefallen. Derweil entspannt sich die Lage inzwischen. Im Terminal 2 wird seit Sonntagabend aufgeräumt: leere Flaschen, Plastikverpackungen – jede Menge Müll haben die Passagiere hinterlassen, als sie nach Stunden endlich weiterfliegen konnten. Andere warten immer noch darauf – nach wie vor sind viele Feldbetten belegt.
Passagiere müssen warten und umbuchen
Den ganzen Sonntag standen erneut Tausende Menschen stundenlang vor den Schaltern an, um Flüge umzubuchen. Das ist in vielen Fällen schwierig oder unmöglich, weil die Maschinen jetzt in der Ferienzeit sowieso schon ziemlich ausgebucht sind und keine zusätzlichen Passagiere mehr mitnehmen können. Wer vom Flughafen aus nicht einfach wieder heimfahren konnte oder dort überhaupt nur umsteigen wollte, musste erst einmal improvisieren.
Wirtschaftlicher Schaden
Zum wirtschaftlichen Schaden für die Airlines und den Flughafen machten bisher weder der Flughafen noch die hauptsächlich betroffene Fluggesellschaft, die Lufthansa, Angaben. Betroffene Passagiere können sich mit finanziellen Forderungen an die Lufthansa wenden. Die Frage, wer für die entstandenen finanziellen Schäden aufkommt, blieb zunächst offen. Die Bezirksregierung verwies lediglich auf die laufende Aufarbeitung des Vorfalls.