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Erstaufnahmeeinrichtung in Regensburg

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Ankerzentren starten in Regensburg und Deggendorf

Ankerzentren starten in Regensburg und Deggendorf

In Niederbayern und der Oberpfalz nehmen heute zwei sogenannte Ankerzentren ihren Betrieb auf. In Deggendorf und Regensburg werden dafür die bereits bestehende Transitzentren umgewidmet. Teilweise werden sie begrüßt, teilweise kritisiert.

Von
Andreas Wenleder

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Mit den Ankerzentren sollen die Asylverfahren beschleunigt und Rückführungen erleichtert werden. Gegen die Pläne gibt es Kritik. In Regensburg etwa sieht die Stadtspitze die Ankerzentren kritisch.

Maltz-Schwarzfischer: "Problematisch"

"Es sei problematisch, Menschen ohne Perspektive, Beschäftigung und Tagesstruktur auf engem Raum über lange Zeit unterzubringen", sagte die amtierende SPD-Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Auch ihre Fraktion im Stadtrat hatte sich gegen die Zentren gestellt. 

Bernreiter: "Nur Türschilder müssen ausgetauscht werden"

In Deggendorf ist die Stimmung positiver. Nach Meinung von CSU-Landrat Christian Bernreiter würde sich nicht viel ändern. Lediglich die Türschilder würden ausgetauscht werden. Die bisherigen bayerischen Transitzentren hätten sich bewährt und seien Vorbild für andere Bundesländer.

Ankerzentren in allen Regierungsbezirken

In allen sieben Regierungsbezirken des Freistaats werden Transitzentren oder Erstaufnahmeeinrichtungen in Ankerzentren umgewandelt. Neben den ostbayerischen Standorten in Regensburg und Deggendorf die in Donauwörth, Zirndorf, Schweinfurt, Bamberg und Manching. Etwa 1.000 bis maximal 1.500 Flüchtlinge sollen hier jeweils zentral untergebracht werden. Das Wort "Anker" steht für An(kunft), k(ommunale Verteilung), E(ntscheidung) und R(ückführung). Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf), die Bundesagentur für Arbeit, Jugendämter, Justiz- und Ausländerbehörden sollen dort vertreten sein. Kurze Wege sollen die Verfahren beschleunigen. 

Kritik von der Caritas

Kirchliche Organisationen, Flüchtlingshelfer und die Opposition haben die Ankerzentren hingegen als Abschiebelager kritisiert, sie warnen vor einer Ghettoisierung. Wenn mehrere Hundert Flüchtlinge ohne Perspektive und ohne Beschäftigung auf sehr engem Raum zusammenleben müssten, führe das unweigerlich zu Konflikten, warnte etwa die Caritas.