Gute Pflege braucht Zeit
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Pflege bedeutet neben umfangreichem Fachwissen, auch Zeit und Empathie

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"jetzt red i": Droht uns der Pflegenotstand?

"jetzt red i": Droht uns der Pflegenotstand?

Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt, gleichzeitig fehlt der Nachwuchs beim Personal. Wie können alte Menschen gut und würdevoll betreut werden? Darüber diskutiert "jetzt red i" am Mittwochabend.

Über dieses Thema berichtet: jetzt red i am .

"Wir laufen in eine humanitäre Katastrophe hinein, wenn wir jetzt nicht die richtigen Weichen stellen", warnte kürzlich Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) angesichts der Lage in der Pflege. Zum einen haben einige Altenheime ihre Preise wegen der steigenden Energiekosten schon jetzt um bis zu 300 Euro im Monat erhöht. Zudem gilt seit 1. Oktober auch in der Pflege der Mindestlohn von 12 Euro, dazu kommt die Rekord-Inflation. All das macht es für die sowieso schon unter Druck stehenden Anbieter noch schwieriger, gute, bezahlbare Pflege anzubieten.

Viele fragen sich, wie sie so ihren Lebensabend in Würde verbringen können. Und auch jüngere Menschen bekommen angesichts von Pflegeskandalen, wie sie zuletzt in Augsburg und Schliersee aufgetreten sind, Angst vor dem Alter.

Immer mehr Pflegebedürftige

Die Lage wird sich kaum entspannen, weder bei den Finanzen noch beim Personal. Bis zum Jahr 2030 wird es in Bayern mehr als 750.000 Pflegebedürftige geben, so eine Studie der Krankenkasse Barmer. 146.000 Pflegekräfte werden dann benötigt. Eine enorme Herausforderung für die Politik, wenn man bedenkt, dass es heute schon viel zu wenig Personal gibt und Fachkräfte im Ausland angeworben werden müssen.

Gründe dafür, dass der Nachwuchs fehlt und viele Pflegerinnen und Pfleger ihren Beruf aufgeben, sind die hohe Arbeitsbelastung, fehlende Wertschätzung und die geringe Bezahlung. Besonders in teuren Städten wie München können sie sich das Leben kaum mehr leisten.

Pflegende Angehörige brauchen Unterstützung

Pflege ist nicht nur Sache der Politik, sondern auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die meisten alten Menschen werden zu Hause gepflegt, ehrenamtlich, oft mit Unterstützung von Pflegediensten. Und auch die spüren die gestiegenen Kosten. Experten fürchten, dass viele kleinere, ambulante Pflegedienste bald Insolvenz anmelden müssen. Angehörige leiden unter der Doppelbelastung von Pflege und Job. Sie fordern Entlastung und bessere finanzielle Unterstützung. Der Sozialverband VdK will nun einen richtigen Lohn für pflegende Angehörige.

Mitdiskutieren!

Zu Hause oder im Heim – wie können alte Menschen besser betreut werden? Wie kann der Pflegeberuf attraktiver gemacht werden? Was muss die Politik tun, um einen Pflegenotstand zu verhindern? Was ist unserer Gesellschaft die Lebensqualität der Älteren wert?

Über diese und andere Fragen diskutieren bei "jetzt red i" Bürgerinnen und Bürger live u.a. mit Klaus Holetschek (CSU), Staatsminister für Gesundheit und Pflege, und Dominik Spitzer, gesundheits- und pflegepolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion.

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