Eine alte Frau sitzt an einem Tisch und greift zum Telefon (Symbolbild)
Bildrechte: picture alliance / Sebastian Gollnow/dpa | Sebastian Gollnow

Eine Rentnerin aus dem Landkreis Lindau ist auf Betrügerinnen reingefallen, die sich als Heilerinnen ausgegeben haben.

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Angebliche Heilerinnen prellen Seniorin um fünfstelligen Betrag

Eine religiöse "Behandlung" haben Betrügerinnen einer Seniorin aus dem Landkreis Lindau am Telefon versprochen. Die angeblichen Heilerinnen setzten die Frau so unter Druck, dass diese Geld überwies. Sie wollte sogar einen Kredit aufnehmen.

Als religiöse Heilerinnen getarnte Betrügerinnen haben laut Polizei eine Rentnerin aus dem Landkreis Lindau um einen fünfstelligen Betrag gebracht. Die Anruferinnen verwickelten die 72-Jährige geschickt in ein Gespräch, in dem sie der Frau eine religiöse Beratung anpriesen. Darauf folgten mehrere Telefonate, in denen die Betrüger der Frau vortäuschten, sie und ihre Familienangehörigen "vor allem Bösen und Schlechten" zu bewahren. Gleichzeitig wurde die Rentnerin angewiesen, auf keinen Fall den Angehörigen von der religiösen "Behandlung" zu erzählen.

Teurer religiöser Beistand

Im weiteren Verlauf der "Beratung" brachten die Anruferinnen die 72-Jährige dazu, für die "Behandlung" einen Gesamtbetrag im fünfstelligen Eurobereich auf ein litauisches Giro-Konto zu überweisen. Sie drohten der Rentnerin damit, den religiösen Beistand abzubrechen, falls die Frau das Geld nicht überweise. Und dann würde ihren Kindern eine schlechte Zukunft bevorstehen, so die Betrügerinnen.

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Rentnerin wollte für die Betrügerinnen ein Darlehen aufnehmen

Weil ihr Geld nicht reichte, wollte die 72-Jährige ein Darlehen in Höhe eines weiteren fünfstelligen Betrages aufnehmen und an die Täterinnen überweisen. Die Bank gewährte der Frau das Darlehen allerdings nicht.

Polizei geht von russischstämmigen Tätern aus

Die Lindenberger Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Betrugsmasche ist ihr bekannt. Zur Zeit gehen die Beamten davon aus, dass die Täterinnen russischstämmig sind und gezielt im Telefonbuch Telefonnummern von Personen mit russisch klingenden Namen aussuchen.

Tipps gegen Betrug am Telefon

Die Polizei empfiehlt, generell misstrauisch bei telefonischen Beratungsangeboten zu sein. Wichtig ist, keine Details zu familiären und finanziellen Verhältnissen preiszugeben. Und man sollte sich nicht drängen oder unter Druck setzen lassen. Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen fordert, gibt die Polizei den Tipp, mit Familienangehörigen oder anderen nahestehenden Personen darüber zu reden. Kommt einem ein Anruf verdächtig vor, sollte man unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110 informieren. Wer Opfer eines Betrugs geworden ist, sollte die Tat unbedingt bei der Polizei anzeigen.

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