Archivbild: Gedenkfeier für Franz Beckenbauer
Bildrechte: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

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Andenken an den "Kaiser": München sucht den Beckenbauer-Platz

Rund einen Monat nach dem Tod von Franz Beckenbauer zeichnet sich ab, wie die Stadt München und der FC Bayern den "Kaiser" ehren wollen. Eine Umbenennung der Allianz-Arena scheint vom Tisch. Dafür gibt es zwei andere konkrete Vorschläge.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Ohne den Einsatz des damaligen FC-Bayern-Präsidenten Franz Beckenbauer gäbe es die Allianz Arena in München wohl nicht. Doch das Stadion im Münchner Norden nach ihm zu benennen, scheint derzeit unrealistisch. Das Stadion heißt seit 2005 Allianz-Arena, und der Konzern hat seine Partnerschaft mit dem FC Bayern erst im vergangenen Jahr bis 2033 verlängert - für angeblich 130 Millionen Euro, andere Quellen sprechen noch von deutlich höheren Summen.

Die Namensrechte sind ein zentraler Teil des Deals. Kein Wunder, dass es von Seiten des Vereins heißt, man wolle die Vereinbarung "mit unserem langjährigen, treuen und sehr seriösen Partner Allianz" respektieren; mit anderen Worten: Ein Franz-Beckenbauer-Stadion scheitert wohl schlicht am Geld.

Beckenbauer-Statue an der Seite von Gerd Müller

Deutlich besser stehen die Chancen für eine Statue für den "Kaiser". Geplant ist ein Denkmal vor der Allianz Arena, vermutlich an der Seite von Gerd Müller. Dessen Denkmal wurde im September 2023 vom FC Bayern und der Kurt-Landauer-Stiftung eingeweiht. Diese Lösung soll in den nächsten Tagen der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Auch bei der Würdigung durch eine Straße oder einen Platz zeichnet sich eine Lösung ab. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter spricht im BR-Interview von zwei denkbaren Varianten. "Einerseits sagt man Franz Beckenbauer, Giesinger Bua, der Platz muss in Giesing sein. Das wäre eine Teilfläche vom Sankt-Martins-Platz, da gehört ein Fußballplatz dazu.

Und es gibt die Idee, die der FC Bayern an die Öffentlichkeit getragen hat und die auch von den Fanclubs kommt: An der Allianz Arena die Werner-Heisenberg-Allee umzubenennen in Franz-Beckenbauer-Allee."

Platz in Giesing oder Allee im Münchner Norden?

Der Charme der Giesinger Lösung: Hier hat der junge Beckenbauer einst selbst gekickt, damals noch auf roter Asche. Das Problem: Auf dem Kunstrasen am Sankt-Martins-Platz spielen aktuell ausgerechnet Frauen und Amateure der "Löwen", also des Lokalrivalen TSV 1860.

Die Heisenberg-Allee könnte man teilen, den Namen des Physik-Nobelpreisträgers so retten, und nur den Abschnitt vor der Arena nach Beckenbauer benennen. Der besondere Reiz an dieser Version: Das Stadion bekäme die Hausnummer 5, die Trikot-Nummer des Kaisers.

Die Säbener Straße umzuwidmen, was ebenfalls viele Fans fordern, hält Reiter für unrealistisch. Das würde Hunderte Anwohner betreffen, die alle ihre Adresse ändern müssten.

Die Entscheidung über die Umbenennung soll demnächst fallen. "Jetzt muss der FC Bayern klar sagen, was er präferiert, und vor allem die Familie Beckenbauer muss mitteilen, was ihr lieber ist; und wir werden es dann politisch umsetzen", so der Münchner OB. Der Zeitplan steht auch bereits. Am 7. Januar 2025, genau ein Jahr nach dem Tod Beckenbauers, könnte der neue Name dann auf den Straßenschildern stehen.

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