Zu sehen ist die Salzach bei Tittmoning.
Bildrechte: BR/Christine Haberlander

Der Bund Naturschutz fordert, die Salzach zu renaturieren.

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Aktionsgemeinschaft lehnt Wasserkraftwerk an der Salzach ab

Die grenzüberschreitende Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach (ALS) wendet sich in einer Pressemitteilung entschieden gegen die Kraftwerkswünsche an der Salzach. Den Bau eines neuen Kraftwerks hatten sich diverse Politiker gewünscht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach (ALS) wehrt sich weiterhin gegen die Kraftwerkswünsche an der Salzach. Die Mitgliedsverbände würden sich seit fast 40 Jahren um den Erhalt und die Renaturierung einer frei fließenden Salzach bemühen und dies weiter tun, so die Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach in einer Pressemitteilung. Abschnittsweise wurde dem Anliegen bereits entsprochen. Die Salzach befinde sich jedoch noch immer in einem schlechten ökologischen Zustand.

"Kraftwerkt zerstört einzigartigen Lebensraum"

Nach den Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie müssen bis zum Jahr 2027 alle Gewässer einen guten ökologischen Zustand aufweisen. Wasserkraftwerke würden zu einer weiteren Verschlechterung führen und seien daher mit der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie nicht vereinbar, meint Erich Prechtl vom Bund Naturschutz in Bayern und einer der Sprecher der Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach. Zusätzliche Querbauwerke würden den wichtigen Geschiebetransport behindern und zur weiteren Eintiefung des Flussbettes beitragen. Aktuelle Forschungsergebnisse hätten ergeben, dass für die Sanierung der Salzach keine weiteren Querbauwerke mehr nötig seien.

Zielführender sei die Ausweitung des Flussbettes mit weichen Ufern in Verbindung mit der Verbesserung des Geschiebetriebes. Es wäre höchst kontraproduktiv, wenn Millionen in die Zerstörung des einzigartigen Lebensraumes durch ein Kraftwerk gepumpt würden, um ein paar Kilowattstunden Strom aus der Salzach herauszuquetschen, so Hannes Augustin, der Geschäftsführer des Naturschutzbunds Salzburg und einer der Sprecher der Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach. Artenschwund und Klimaschutz müssten gleichrangig behandelt werden und dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. Derzeitige Krisen müssten mit Weitsicht und Umsicht gelöst werden und dürften nicht mutwillig die letzten Naturlandschaften zerstören, so die beiden Sprecher der Aktionsgemeinschaft.

Landräte befürworten Bau von Wasserkraftwerk

Wegen einer möglichen Energiekrise durch den Ukrainekrieg hatten sich die beiden Landräte Siegfried Walch (TS) und Bernhard Kern (BGL) für den Bau eines Wasserkraftwerks an der Salzach ausgesprochen. Walch hatte diesbezüglich vor Wochen bereits einen Termin in der Staatskanzlei mit Ministerpräsident Markus Söder.

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