Nach dem Feierabend oder am Wochenende einen kurzen Sprung in den See: Einige Münchner und Münchnerinnen haben bereits "angebadet" – und viele haben vor, die gerade erst begonnene Badesaison so richtig zu genießen. Doch immer wieder ertrinken Menschen beim Baden oder werden als vermisst gemeldet.
Bei der Suche nach den Personen ist dann Tempo gefragt: Die Retter und Retterinnen der örtlichen Wasserwachten bzw. der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) müssen so schnell wie möglich die Vermissten finden – denn mit jeder Minute schwindet die Chance auf Überleben.
Neue Unterwasserscanner: Größere Reichweite, bessere Bilder
Damit diese Suche schneller und effizienter ablaufen kann, sollen in dieser Badesaison an acht Münchner Seen spezielle Unterwasserscanner zum Einsatz kommen. Die Geräte haben die Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) München-Mitte und die Wasserwacht des Münchner Roten Kreuzes angeschafft. Die sogenannten "Aqua Eyes" sollen mittels Sonartechnik das Wasser bis zu 8.000 Quadratmeter weit und 50 Meter tief abscannen können. Dafür schwenken die Einsatzkräfte das Hand-Sonargerät durch das Wasser. Gibt das Gerät Hinweise ab, dass sich eine Person im Wasser befinden könnte, überprüfen weitere Wasserretter wie etwa Taucher die entsprechende Stelle. So wollen die Retter schneller Vermisste im Wasser finden.
Rund 8.000 Euro kostet ein "Aqua Eye"
Ein Vorteil der Geräte: Anders als klassische Bootssonare produzierten die Unterwasserscanner einfach zu interpretierende Bilder, erklärt Andreas Rösch von der DLRG München-Mitte: "Auch Laien können das Bild verstehen".
Die Hand-Sonar-Geräte haben aber auch ihren Preis: Rund 8.000 Euro verlange der kanadische Hersteller, so Rösch gegenüber dem BR. Deshalb haben die örtlichen Bezirksausschüsse der Landeshauptstadt München und die Kreissparkassenstiftung des Landkreises München die Anschaffung finanziell unterstützt.
Gerät kam bereits bei Suche nach 23-Jährigem zum Einsatz
Ein solches Gerät kam bereits Ende Mai zum Einsatz, als ein 23-Jähriger im Unterschleißheimer See untergegangen war. Der Mann wurde nach einer Dreiviertelstunde leblos aus dem Wasser geborgen. Bei diesem Einsatz musste der Unterwasserscanner aber erst mal vom Fasanerie-See zum Unterschleißheimer See gebracht werden, sagt Andreas Rösch vom DLRG München-Mitte. Seien alle Geräte aber erst mal an den Münchner Seen stationiert, erhoffe man sich einen schnelleren Einsatz – und idealerweise ein Suchergebnis innerhalb von wenigen Minuten, so Rösch.
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An welchen Seen die Unterwasserscanner eingesetzt werden
Jeweils ein Gerät soll am Fasaneriesee, am Feldmochinger See, am Langwieder See, am Lerchenauer See, am Riemer See, am Unterschleißheimer See, am Heimstettener See und am Feringasee stationiert werden.
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