Rettungskräfte am Ufer des Unterschleißheimer Sees. In dem Badesee ist am Montag ein 23-Jähriger bei einem Badeunfall gestorben.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Wasserwacht München

Rettungskräfte am Ufer des Unterschleißheimer Sees. In dem Badesee ist am Montag ein 23-Jähriger bei einem Badeunfall gestorben.

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Nach tödlichem Unfall: Wasserwacht warnt vor Gefahren beim Baden

In Unterschleißheimer See ist am Pfingstmontag ein 23-Jähriger ertrunken, obwohl er schwimmen konnte. Nun appelliert die Wasserwacht Bayern an alle Badegäste, nicht zu sorglos ins Wasser zu gehen. Die Zahl der Badeunfälle steigt, besonders in Bayern.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Wie schnell aus einem sorglosen Sommertag am Badesee eine Tragödie werden kann, hat am Pfingstmontag ein Badeunfall in Oberbayern gezeigt. Ein 23-jähriger Mann war im Unterschleißheimer See untergegangen und nicht wieder aufgetaucht. Nach Polizeiangaben konnte er schwimmen. Nun ruft die Wasserwacht Bayern zu mehr Respekt vor dem Element Wasser auf. Auch an anderen Gewässern nahmen die Badeunfälle mit den steigenden Temperaturen zu.

23-Jähriger konnte schwimmen

Der Mann aus dem Landkreis München hatte sich kurz vor 20 Uhr zum Schwimmen in den Unterschleißheimer See begeben. Als er etwa 25 Meter vom Ufer entfernt war, konnte er sich nicht mehr an der Wasseroberfläche halten und ging unter.

Der Vater des 23-Jährigen verständigte daraufhin die Rettung. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften suchte mit Tauchern und Booten sowie einem Rettungshubschrauber den See ab. Wie die Wasserwacht München berichtet, kam dabei auch ein neues Hand-Sonar-Gerät "Aqua-Eye" zum Einsatz, mit dem Personen unter Wasser geortet werden können.

Feuerwehr birgt leblosen Mann aus Badesee

Taucher der Freiwilligen Feuerwehr konnten den leblosen Mann nach einer Dreiviertelstunde im Wasser finden und ans Land bringen. Versuche, den 23-Jährigen wiederzubeleben, blieben erfolglos. Der Notarzt habe nur noch den Tod des Mannes feststellen können.

Die Familie des Opfers wurde von einem Kriseninterventionsteam psychologisch betreut. Der Polizei zufolge konnte der 23-Jährige schwimmen. Die genaue Todesursache blieb zunächst unklar und soll durch eine Obduktion festgestellt werden. Nach ersten Erkenntnissen geht die Polizei von einem Badeunfall ohne Fremdbeteiligung aus. 

Wasserwacht Bayern: Gefahren werden unterschätzt

Da sich seit einigen Wochen die Badeunfälle im Freistaat häufen, warnt die Wasserwacht Bayern vor den Gefahren in Seen, Freibädern und anderen Gewässern. "Gefahren am und im Wasser werden nach wie vor zu oft unterschätzt", sagte Thomas Huber, Landesvorsitzender der Wasserwacht Bayern, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Er rief zu mehr Respekt vor dem Element Wasser und zu Vorsicht in den Gewässern auf. Jeder Badeunfall sei einer zu viel und müsse vermieden werden, betonte Huber. 

130.000 ehrenamtliche Einsatzkräfte bei Wasserwacht Bayern

Mehr als 130.000 ehrenamtliche Einsatzkräfte sind nach Angaben der Wasserwacht in Bayern im Einsatz. "Zahlreiche Menschenleben konnten durch das schnelle Eingreifen der Einsatzkräfte in den vergangenen Jahrzehnten gerettet werden", lobte Thomas Huber die Arbeit der Ehrenamtlichen.

So viele Badeunfälle gab es 2022 in Deutschland

Im vergangenen Jahr sind laut der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) in Deutschland mindestens 355 Menschen ertrunken. Das sind 56 Todesfälle mehr als im Jahr 2021. Davon kamen 308 Todesfälle in Binnengewässern vor: 47 Personen ertranken in Seen, 105 in Flüssen, 15 in Bächen, 22 in Teichen und 19 in Kanälen, so die DLRG. In Schwimmbädern kamen 13 Menschen ums Leben, im Meer 18. Die meisten Todesfälle durch Ertrinken (69 Menschen) gab es in Bayern.

Mit Infomationen von dpa.

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