Zelt auf Oktoberfest
Bildrechte: dpa/Matthias Balk

Ein volles Wiesn-Zelt im Jahr 2016

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"Layla": Kein generelles Verbot für Wiesn - Wirte entscheiden

Der Song "Layla" ist umstritten. Ob er auf dem Oktoberfest in München gespielt wird, ist offen - ein generelles Verbot gibt es aktuell nicht. Der Festleiter will den Wirten die Entscheidung überlassen, sagt aber auch: Die Wiesn ist nicht sexistisch.

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Oktoberfest bedeutet auch: singen, tanzen, Spaß haben. Das umstrittene Lied "Layla" wird auf der Wiesn dabei nicht verboten sein. "Wer es spielen will, soll es spielen, wer es nicht spielen will, soll es nicht spielen", sagte der Wiesn-Chef und Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) an diesem Donnerstag in München. "Wir sind weder Kultur- noch Sprachpolizei."

Wird "Layla" auf dem Oktoberfest gespielt?

Ob der Song wirklich gespielt wird, ist offen. Wirte-Sprecher Peter Inselkammer sagte Medien zufolge kürzlich, unter den Wirten gebe es die vorherrschende Meinung, dass "Layla" in den Zelten nicht gespielt werden solle. Es gebe viele andere gute Lieder.

Über den Song von DJ Robin & Schürze, der es auf den ersten Platz der deutschen Charts schaffte, wird derzeit heftig diskutiert. Grund ist der Text. "Ich hab' 'n Puff - und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler." Würzburg hat das Abspielen von "Layla" auf dem Kiliani-Volksfest untersagt. Auf der Düsseldorfer Kirmes haben die Schützen das Lied als Veranstalter in ihrem Festzelt verboten. Den anderen Betreibern von Zelten und Fahrgeschäften legten sie nahe, das Lied ebenfalls nicht zu spielen.

Oktoberfest-Chef: "Wiesn ist nicht sexistisch"

"Die Leute wählen in den Charts als Nummer 1, was ihnen gefällt. Da muss ich mich nicht einmischen", sagte Baumgärtner. "Ich bin auch kein Kunstkritiker. Mir persönlich gefällt es nicht."

Auch wenn es auf der Wiesn schon mal derb zugehen kann: "Die Wiesn ist nicht sexistisch", betonte der Festleiter. Das Volksfest sei weder homophob noch in anderer Weise ausgrenzend. "Die Wiesn ist kein Gebiet für Feindlichkeit gegenüber irgendjemandem." Sie sei wie die Stadt München weltoffen und für alle LGBTQ+-Gruppen offen. Die Grenze sei etwa bei Antisemitismus und Gewaltverherrlichung erreicht; das stehe auch in den Betriebsbedingungen der Stadt München.

Oktoberfest soll stattfinden

Das Oktoberfest soll trotz der für den Herbst erwarteten Zuspitzung der Corona-Lage wie geplant stattfinden. Mit seiner Feststellung "die Wiesn findet statt" sollten alle Missverständnisse ausgeräumt sein, sagte Baumgärtner zu Spekulationen, womöglich könne es doch noch zu einer Absage kommen. Neben Corona bereiten auch die Inflation, die Energiekrise und der Personalbedarf manchen Sorgen.

Baumgärtner sagte, das von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verfasste neue Infektionsschutzgesetz gestatte ausdrücklich Volksfeste. Es sei möglich, in große Konzerte, volle Fußballstadien, Theater oder sonstige Veranstaltungen mit vielen Menschen zu gehen. Damit stehe auch dem Oktoberfest nichts entgegen.

Fest nach zwei Jahren Corona-Zwangspause

Das Oktoberfest ist das größte Volksfest der Welt, wegen der Corona-Pandemie fiel es in den vergangenen beiden Jahren aus. Das Oktoberfest wird geprägt von der Brauereistraße mit 17 großen Festzelten, die insgesamt 120.000 Sitzplätze haben, und der Schaustellerstraße mit Fahrgeschäften. Insgesamt ließ die Stadt 145 gastronomische Betriebe und 180 Schaustellergeschäfte zu.

Mit Material von dpa und AFP.

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