Warnstreik bei Faber-Castell in Stein
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250 Mitarbeiter streiken bei Faber-Castell in Stein

250 Mitarbeiter streiken bei Faber-Castell in Stein

Weil sie mehr Lohn und einen Inflationsausgleich fordern, haben laut IG Metall 250 Beschäftigte von Faber-Castell in Stein gestreikt. Der Arbeitgeber kritisiert die Forderungen der Gewerkschaft als "nicht realistisch".

Von
Birgitt Rosshirt
Jonas Miller

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Mit einem Warnstreik vor den Werkstoren des Stifteherstellers Faber-Castell in Stein bei Fürth haben Beschäftigte heute ihren Forderungen bei den Tarifverhandlungen Nachdruck verliehen. Nach Angaben der IG Metall, die zum Warnstreik aufgerufen hatte, beteiligten sich rund 250 Arbeitnehmer an dem Warnstreik. Etliche Beschäftigte seien zudem im Homeoffice, so Gewerkschaftssekretär Klaus-Dieter Winnerlein. Demnach waren insgesamt 350 Mitarbeiter zu der rund einstündigen Aktion aufgerufen.

IG Metall fordert 7,6 Prozent mehr Lohn

Laut Winnerlein beteiligten sich auch rund 50 von etwa 60 Mitarbeitern im Logistikbetrieb am Hafen an dem Warnstreik. Das seien, abgesehen von den Leiharbeitern, fast alle Beschäftigten. Winnerlein nannte das Angebot der Arbeitgeber gegenüber dem BR "unzureichend". Die IG Metall fordert für die Beschäftigten eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 7,6 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem will die Gewerkschaft eine jährlich wiederkehrende Sonderzahlung als Inflationsausgleich durchsetzen. Sie soll 13 Prozent eines Monatseinkommens betragen, könnte aber auch in drei freie Tage umgewandelt werden.

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Arbeitgeber: "Kein geeigneter Zeitpunkt für einen Warnstreik"

Der Industrieverband Schreiben, Malen, Kreatives Gestalten (ISZ) kritisiert die Forderungen der Gewerkschaft als "nicht realistisch" und fordert ein Verteilen finanzieller Lasten auf Staat, Unternehmen und Bürgerschaft. Es sei kein geeigneter Zeitpunkt für einen Warnstreik. "Unsere Mitgliedsfirmen Faber-Castell, Lyra und Schwan-Stabilo stehen angesichts der weltwirtschaftlichen Lage und aufgrund der Material-und Energiepreis-Steigerungen vor beachtlichen Herausforderungen in der Logistik und Versorgung. Leider verzögern die jetzigen Streiks konstruktive Verhandlungen", heißt es in einer Mitteilung des ISZ. Die IG Metall kündigte bereits weitere Warnstreiks an, sollten die Arbeitgeber kein besseres Angebot für die Beschäftigten vorlegen.

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