Der 22-jährige Angeklagte ließ zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth über seinen Verteidiger mitteilen, dass er die Täterschaft einräume. Zum Tathergang und zum Motiv wolle er aber keine Angaben machen.
Handydaten führen zum mutmaßlichen Täter
Ein Ermittler der Polizei sagte zu Prozessbeginn aus, dass das Handy der zweiten ermordeten Prostituierten zu dem Täter geführt habe. In beiden Fällen, so der Ermittler, habe man DNA-Spuren gefunden. "Die DNA-Spuren stammten in beiden Fällen von dem Beschuldigten", so der Ermittler.
Die Ermittler waren dem mutmaßlichen Täter durch die Überwachung seines Telefons auf die Spur gekommen. Sie machten ihn ausfindig und konnten ihn in der Nürnberger Innenstadt festnehmen. Zu dieser Zeit könnte der Mann offenbar wieder auf dem Weg in ein Bordell gewesen sein, so der Ermittler.
Vorwurf: Mord in zwei Fällen
Die Staatsanwaltschaft wirft dem heute 22-jährigen Angeklagten Mord in zwei Fällen vor. Der Mann soll im Mai 2017 zunächst eine rumänische Sexarbeiterin erdrosselt, bestohlen und ihr Bett angezündet haben. Knapp zwei Wochen später soll er eine chinesische Prostituierte auf die gleiche Art getötet haben. Die Leichen der Frauen waren gefesselt in deren Wohnungen gefunden worden. Ihr mutmaßlicher Mörder soll sich als Freier ausgegeben und mit beiden Sex gehabt haben. Danach soll er Geld und ein Handy aus den Zimmern der Frauen gestohlen haben.
Urteil im Juni erwartet
Der Mann ist außerdem auch wegen Raubes, schwerer Brandstiftung und Betrugs angeklagt. Sollte er verurteilt werden, droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Für die Beweisaufnahme sind insgesamt 15 Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil soll Mitte Juni gesprochen werden.