Fahnen wehen an einer Filiale des Textilhändlers "Adler Ihr Modemarkt".
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Die in Haibach bei Aschaffenburg ansässige Modekette Adler bekommt ein staatliches Darlehen von zehn Millionen Euro

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Zehn-Millionen Euro-Kredit für Modekette Adler in Haibach

Zehn-Millionen Euro-Kredit für Modekette Adler in Haibach

Die in Haibach bei Aschaffenburg ansässige Modekette Adler bekommt ein staatliches Darlehen in Höhe von zehn Millionen Euro. Durch den Kredit steigen die Chancen für eine erfolgreiche Abwicklung des aktuell laufenden Insolvenzverfahrens.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Bei Adler in Haibach laufen aktuell die Insolvenzverhandlungen. Zu Beginn dieses Monats hatte sich die Modekette an die Öffentlichkeit gewandt, weil für eine reibungslose Insolvenz zehn Millionen Euro fehlten. Genau diese Summe soll Adler jetzt in Form eines staatlichen Darlehens erhalten. Das hat die CSU-Bundestagsabgeordnete für Aschaffenburg, Andrea Lindholz, dem Bayerischen Rundfunk bestätigt. Den Betrag wird der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zur Verfügung stellen.

Nachricht über Staatskredit sollte nicht an die Öffentlichkeit

Adler selbst war überrascht, dass diese Nachricht an die Öffentlichkeit gekommen ist. "Eigentlich war vereinbart, dass noch geschwiegen wird", sagte ein Sprecher des Unternehmens dem Bayerischen Rundfunk. Adler wollte erst auf den Ausgang der Insolvenzverhandlungen warten, damit dieses Verfahren reibungslos und sicher abgewickelt werden kann. "Derzeit wollen wir dazu keine Stellung nehmen", sagte der Sprecher.

Adler ist nach Informationen aus Haibach kurz vor dem Abschluss der Insolvenz mit Investoren im Gespräch. Die Informationen über den zehn Millionen Kredit sind gestern bereits in Berlin durchgesickert und so hatten die Wirtschaftswoche wie auch das Handelsblatt in ihren jeweiligen Online-Ausgaben den Sachstand veröffentlicht.

Chancen für Unternehmensrettung steigen

Verschiedene Bundestagsabgeordnete aus Aschaffenburg haben sich bei den Berliner Ministerien für das Darlehen eingesetzt. Andrea Lindholz (CSU) teilte dem BR mit: "Die Chancen zur Rettung der rund 3.200 Arbeitsplätze sind deutlich gestiegen und das freut mich." Lindholz wies darauf hin, dass das Darlehen an Auflagen geknüpft sei. Es dürften zum Beispiel keine Boni an Manager oder Dividenden an Aktionäre ausgezahlt werden, solange das Darlehen nicht abgelöst werde, sagte Lindholz.

Endgültige Entscheidung über Kredit am Donnerstag

Auch zum Verfahren äußert sich die CSU-Bundestagsabgeordnete: Die Entscheidung über die zehn Millionen Euro müsse noch die Kontrolle durch das Bundesfinanziergungsgremium durchlaufen. Das Gremium ist die parlamentarische Kontrolle über das Schuldenwesen des Bundes. Es tagt turnusgemäß am morgigen Donnerstag. Eine Anfrage an das Bundesfinanzministerium des BR ist noch unbeantwortet. Zum Insolvenzverfahren von Adler sagte Lindholz: "Die Chancen stehen sehr gut, dass das Verfahren zeitnah und positiv abgeschlossen wird."

Geschichte des Modeunternehmens Adler

Das auf Mode für die ältere Generation spezialisierte Unternehmen hatte im Januar Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Adler beschäftigt etwa 3.200 Mitarbeiter an mehr als 140 Standorten bundesweit. Die Adler-Gruppe erzielte nach eigenen Angaben im Jahr 2019 einen Umsatz von 495,4 Millionen Euro und einen Nachsteuergewinn von 5,1 Millionen Euro. Gegründet wurde das Unternehmen 1948 als Konfektionsbetrieb in Annaberg.

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