Lindenberg, Landkreis Lindau: Mehrere THW-Einsatzkräfte bauen während einer Auslandseinsatz-Übung eine Latrine aus Holz.
Bildrechte: BR/Carina Müller

Typhoon-Übung im Allgäu: So trainiert das THW für den Ernstfall

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Taifun-Übung im Allgäu: So trainiert das THW für den Ernstfall

Am Wochenende hat das Technische Hilfswerk im Landkreis Lindau einen Auslandseinsatz geübt: Ein Ort zerstört nach einem Taifun. Sehr schnell müssen Helfer Leitungen verlegen oder Latrinen bauen. Vor dem Einsatz, wissen sie nicht, was sie erwartet.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Thomas Kaleja ist seit 2002 beim Technischen Hilfswerk: Mittlerweile ist er der Ortsbeauftragte im Ortsverband Lindenberg. Sie sind die Gastgeber für die Jahresübung der SEEWA Süd, die Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland. Die Ehrenamtlichen dieser Einheit kommen aus dem Saarland, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern. Das Einsatzszenario für sie war an diesem Wochenende: Der Taifun "Carmen" ist durch die Region gefegt, jetzt braucht es Trinkwasser, Sanitäranlagen und Stromversorgung – so schnell wie möglich.

THW im Auslandseinsatz: Die "Ungewissheit ist immer mit dabei"

Ein derartiges Szenario nachzustellen, ist nie das gleiche wie die Realität. Aber solche Übungen sind laut Kaleja wichtig, denn im Einsatz müssen die Handgriffe sitzen. Wenn ein Auslandeinsatz beginnt, herrscht immer viel Ungewissheit: "Man weiß nicht, was einen erwartet. Wie schlimm ist die Situation tatsächlich vor Ort und wie wird es dann da weitergehen? Und was kann man tatsächlich vor Ort tun?"

THW-Team verlegt Leitungen und baut eine Latrine

Auch wenn am Wochenende in Lindenberg kein Taifun gewütet hat, das THW weiß sich zu helfen: Die Gruppen der SEEWA verlegen in den Garagen des Ortsverbands neue Strom- und Wasserleitungen, bauen die Trinkwasseraufbereitungsanlage auf und müssen eine Latrine - also eine simple Toilette - ohne fixen Bauplan bauen. Denn gerade im Einsatz müssen Pläne kreativ umgesetzt werden. Jede Einsatzsituation ist anders. Die Helfer wissen vorher nie, an welche Materialien sie kommen, weil im Katastrophengebiet nie alles vorhanden ist.

Arbeiten beim THW: Das Team ist wichtig - und Spaß an der Technik

Die Ehrenamtlichen kommen aus ganz verschiedenen Berufsgruppen. Um beim THW mitarbeiten zu können, braucht es laut dem Ortsbeauftragen Thomas Kaleja vor allem folgendes: "Spaß an der Technik und die Freude sich hier im Team zu engagieren und das ist es auch eigentlich schon". Die Ausbildung bekommen die Helferinnen und Helfer beim THW. Und durch Übungen, wie die in Lindenberg, können sich die Teams aufeinander einstellen, sodass sie sich dann im Ernstfall auf das Wesentliche konzentrieren können. Gebraucht werden Menschen mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten: "Ich sag immer, im THW findet jeder den richtigen Job und man kann sich hervorragend engagieren", so Kaleja

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