BR24 - Das interkulturelle Magazin


1

Buch und CD Grenzenlose Vielfalt

Leonardo Paduras neues Buch "Neun Nächte mit Violeta" und die CD-Box "Magic Flute"

Stand: 11.08.2016

Neun Nächte mit Violeta

Buchcover "Neun Nächte mit Violeta" von Leonardo Padura

Warten darauf, dass etwas passiert, etwas Entscheidendes, Lebensveränderndes, das kennen die Figuren aus Leonardo Paduras Romanen und Erzählungen sehr gut. Denn seine Geschichten spielen auf Kuba, einem Land in dem Veränderungen nur quälend langsam vorangehen, in dem die Menschen einen großen Teil ihres Lebens wartend verbringen. In Paduras neuem Buch "Neun Nächte mit Violeta" verzehrt sich ein junger Student danach, die schöne Bolero-Sängerin Violeta der Rio kennenzulernen. Die Geschichte spielt im Havanna der 1960er Jahre.  Nacht für Nacht tritt Violeta im selben Club auf. Sie gibt sich unnahbar und spröde, eine einsame Femme Fatale.

Wer die vom Film Noir inspirierten Kriminalromane Leonardo Paduras kennt, wird in den Erzählungen aus "Neun Nächte mit Violeta" vieles Wiederfinden: Nächtliche Szenen im Großstadtdschungel Havanna, einsame Figuren, die das Gefühl haben, in ihrem Schicksal gefangen zu sein und außergewöhnliche Einblicke in ein Land, das wie kaum ein anderes mit Klischees besetzt ist.

Magic Flute

CD Cover "Magic Flute" von World Music Instruments

Mit Klischees besetzt ist auch eines der ältesten Instrumente der Welt - die Flöte. In Deutschland gilt sie als Einsteigerinstrument für Musikschüler – es gibt wohl kaum ein Kind in der Grundschule, das nicht schon einmal ein paar quietschende Töne darauf gespielt hätte. Die opulent aufbereitete CD-Box "Magic Flute" beweist, wie anspruchsvoll dieses Instrument ist und wie vielfältig. Beliebt war die Flöte schon immer, unter anderem, weil sie sich leicht bauen lässt, aus beinahe jedem Material: Aus Knochen, Muscheln, Metallen, Hölzern, Steinen oder Pflanzen, erklärt Produzent Bernhard Hanneken.

"Ganz typisch sind Geschichten von den Pygmäen aus Zentralafrika, die einfach ein Hirserohr oder ein Schilfrohr nehmen, da ganz schnell mit dem Messer drei Löcher reinstechen, darauf spielen. Und dann ist das Instrument vielleicht weich geworden, lässt sich nicht mehr blasen, dann schmeißen sie es weg."

Bernhard Hanneken, Produzent

Die Flöte hat über Jahrtausende viele Verwendungen erfahren: Bei der Anrufung von Geistern, der Verzauberung von Schlangen, sie ist das Instrument der Könige und der Schäfer, der Rattenfänger und der Götter. So liebten die Frauen Gott Krishna nicht zuletzt wegen dem süßen Klang seiner Querflöte. In der Liebe hat die Flöte, weil sie der menschlichen Stimme so ähnlich ist, immer schon eine wichtige Rolle gespielt.

"Es ist auffällig, dass die Flöte, mehr als jedes andere Instrument, ein Instrument des Liebeswerbens ist. Das finden wir bei den Indianern Nordamerikas genauso wie bei den Aborigines auf Taiwan, oder in anderen Kulturen, wo die Flöte eingesetzt wird, um das, was der Mann nicht ausdrücken kann oder will, nämlich Gefühle einer Angebeteten gegenüber, durch die Flöte ausdrücken zu lassen."

Bernhard Hanneken, Produzent

So nehmen uns die CDs, die Texte und Bilder der Box "Magic Flute" mit auf die Reise: Von Afrika bis Japan, Amerika bis Indien. Eine schöne Alternative für alle, die diesen Sommer noch nicht verreist sind.


1