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Schmetterlingspflanzen Welche Blumen Schmetterlinge mögen

Schmetterlinge lieben bestimmte Blüten, hier eine Liste der Schmetterlingspflanzen. Warum Sie mit Brombeersträuchern, Lavendel, Blaukissen, Kräutern und einem Sommerflieder im Garten schon viel tun für viele Falter.

Stand: 11.01.2024

Ein Schwalbenschwanz sitzt auf einer Pflanze | Bild: mauritius images / nature picture library / Edwin Giesbers

Heimische Schmetterlinge

Wir alle können etwas tun: Über sechzig Arten unserer heimischen Schmetterlingsarten stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten, so der Naturschutzbund. Einer der Gründe dafür ist, dass Schmetterlinge immer weniger Nahrungsquellen finden. Deswegen ist es so wichtig, den bunten Faltern einen Lebensraum zu bieten. Und das fängt mit der Auswahl der richtigen Balkon- und Gartenpflanzen an. Diese müssen Nektar geben, so der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und dürfen keine gefüllten Blüten haben. Wer außerdem dafür sorgt, dass in seinem Garten oder auf dem Balkon von Frühling bis in den Herbst immer etwas blüht, macht schon viel richtig.

Alle, die schmetterlingsfreundlich gärtnern wollen, sollten auf Garten-Chemie wie Pestizide oder Insektizide ganz verzichten. Und am besten auch auf Torf: Torf für Blumenerde wird in Moorgebieten abgebaut. Diese Moore sind aber wichtiger Lebensraum vieler selten gewordener Schmetterlingsarten. Hier hören Sie weitere Gründe für den Verzicht auf Torf: Warum torffreie Erde gut für die Umwelt ist.

Schmetterlingspflanzen im Garten

Ein Wildblumenbeet ist ein erster Schritt für einen Garten, in dem sich Schmetterlinge wohl fühlen. Wildblumen können Sie übrigens auch in Kübeln oder in Blumenkästen für den Balkon ansäen. Sie wachsen auf mageren Böden am besten, das heißt, man sollte den Boden umgraben und ihn zum Beispiel mit Sandzugabe "magerer" machen.

Bläuling auf Hornklee

Auch ein Kräuterbeet mit Kräutern wie Thymian, Lavendel, Oregano, Dill, wilder Malve und Wiesensalbei erfreut viele Falter. Der Naturschutzbund (NABU) zeigt, wie man so eine Schmetterlingsspirale anlegt.

Blüten für Falter

Der Sommerflieder ist ein Schmetterlingsmagnet - auch für diese Tagpfauenaugen.

Der Schmetterlingsstrauch schlechthin ist der Sommerflieder, der deswegen auch Schmetterlingsflieder genannt wird. Sein Vorteil ist seine lange Blühzeit und seine Anspruchslosigkeit, was seinen Standort angeht. ABER: Dieser Flieder ist eine invasive Art. Der Sommerflieder kommt ursprünglich aus China und hat sich seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert in Europa ausgebreitet. In einigen Teilen Deutschland hat sich der robuste Strauch stark verbreitet; der Berliner NABU etwa warnt davor, Schmetterlingsflieder im Garten zu stark blühen zu lassen, da der Strauch so massenhaft Samen erzeugt (mehr dazu in diesem Artikel). Wenn also möglich, greifen Sie zu diesen Pflanzen, die mögen Schmetterlinge auch sehr gern:

  • Bartblume
  • Blaukissen
  • Brombeeren
  • Disteln
  • Dill
  • Fetthenne
  • Gewöhnlicher Liguster
  • Gewöhnlicher Wasserdost
  • Herbstastern
  • Hornklee
  • Jelängerjelieber - Geißblatt
  • Judastaler
  • Kapuzinerkresse
  • Kartäusernelken
  • Lavendel
  • Natternkopf
  • Phlox
  • Prachtscharte
  • Rote Johannisbeere
  • Salweide
  • Steinkraut
  • Taubenskabiose
  • Thymian
  • Tüpfeljohanniskraut
  • Wiesenflockenblume
  • Wilder Majoran (Oregano, gemeiner Dost)
  • Wohlriechendes Veilchen
  • Zinnien

Quellen: BUND, Bundesamt für Naturschutz und NABU

Schmetterlinge lieben diese Bäume

Das Bundesamt für Naturschutz bietet eine Hitliste der Schmetterlingspflanzen an. Mit Angaben, wie viele und welche Arten genau die jeweilige Schmetterlingspflanze anzieht. Ganz vorne dabei bei den Bäumen und Sträuchern, die für viele Falterarten Raupenfutter oder Nektarpflanze sind: Eichen, Weiden - mit den Weidenkätzchen die erste Nahrungsquelle im Jahr, Schlehen, Weißdorn, Buchen und Linden.

Heimische Raupen - heimische Falter

Der Grüne Zipfelfalter ist gut getarnt im Blattwerk, seine Flügeloberseiten sind braun.

Die Raupen des Brombeer Zipfelfalters, oft auch grüner Zipfelfalter genannt, zum Beispiel mögen Besenheide, Heidelbeere, Färberginster und Fingerkräuter wie Blutwurz oder Gänsefingerkraut. Die ausgewachsenen Falter nähren sich an den Blüten von Klee, Weißdorn, Hartriegel und Hahnenfuß.

Für den Schmetterling - Brombeeren im Garten

Großer Perlmuttfalter

Brombeersträucher sind für 77 verschiedene Arten nützlich, als Raupenfutter, aber auch als Nektarpflanze während der Blüte. Nacht- und Tagfalter wie Messingeule, Perlgrasfalter, Kleiner Fuchs, Großer Perlmuttfalter und Apollofalter lieben Brombeerblüten.

Was fressen Raupen

Die Raupen vieler Schmetterlingsarten mögen Pflanzen wie Wilde Möhre, Petersilie, Brennnesseln und eben Brombeersträucher. Wer den Platz dazu hat, lässt am besten eine Ecke seines Gartens verwildern.

"Auf Brennnesseln, Disteln, und anderen 'Unkräutern' fühlen sich die Raupen vom Kleinen Fuchs, Tagpfauenauge, Admiral, C-Falter, Distelfalter und Landkärtchen wie im Schlaraffenland."

Naturschutzbund (NABU)

Apollofalter lieben Brombeerblüten

Auch eine gute Maßnahme: Sie lassen in Ihrem Rasen den blühenden Rotklee stehen, den mögen besonders Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Taubenschwänzchen und Schwalbenschwanz sehr gerne.

Wenn Sie auch ein Herz für Bienen haben, erfahren Sie bei uns, was Sie für sie tun können: Welche Pflanzen mögen Bienen. Und hier sehen sie heimische Blüten: Welche Blume ist das. Lesen Sie auch: Wie Sie Spatzen helfen.


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