Bayern 1


47

Bärlauch sammeln Obacht: Verwechslungsgefahr! So den richtigen Bärlauch erkennen

Immer wieder kommt es beim Bärlauch sammeln zu Verwechslungen, erst jüngst starb ein österreisches Ehepaar. Wir zeigen, worauf Sie achten müssen.

Stand: 26.03.2024

Eine Hand hält Bärlauchblätter in die Kamera | Bild: mauritius images / WildMedia / Alamy / Alamy Stock Photos

Bärlauch enthält jede Menge antibiotische Lauchöle, deshalb wirkt er reinigend auf Blut und Darm, aber er gilt auch als herzstärkend. Und obendrein enthält der Bärlauch eine ganze Menge an Vitamin C. Es lohnt sich also, rauszugehen und Bärlauch zu sammeln, um daraus zum Beispiel ein feines Bärlauchpesto zuzubereiten.

Dennoch kommt es Jahr für Jahr zu tödlichen Verwechslungen. Ende März 2024 starb ein Ehepaar in Österreich, weil sie den Bärlauch mit den Blättern der Herbstzeitlosen verwechselt hatten und sich daraus eine Suppe kochten, wie die Niederösterreichischen Nachrichten berichteten. Daher hier nochmal, um sicherzugehen:

Bärlauch verwechseln womit?

Man sollte beim Sammeln genau wissen, ob man einen Bärlauch vor sich hat oder nicht. Maiglöckchen und Herbstzeitlose sollte man niemals mit dem Bärlauch verwechseln, denn die sind sehr giftig und können tödlich sein.

So erkennen Sie den richtigen Bärlauch

  • Bärlauchblätter haben auf der Unterseite eine deutlich spürbare Mittelrippe, also eine durchgängige Erhebung.
  • Bärlauchblätter wachsen nur einzeln aus dem Boden, das tun Maiglöckchen und Herbstzeitlose nicht.
  • Richten Sie sich nicht alleine nach dem Knoblauchgeruch, denn, wenn man bereits ein Bärlauchblatt gepflückt hat, dann riecht wirklich alles für lange Zeit nach Knoblauch.

Bärlauch sammeln

Man sollte beim Pflücken immer daran denken: Bärlauch ist eine Wildpflanze. Es gilt, wie immer für alle Pflanzen, die man draußen pflückt, die sogenannte Handstrauß-Regel. Das bedeutet, man darf aus der Natur nur so viel pflücken, wie man mit der Hand umfassen kann. Also immer nur das ernten, was man auch umgehend verarbeiten kann.

Bärlauch im Garten

Bärlauch lässt sich auch im eigenen Garten kultivieren. Da hat man jederzeit frische Blätter und kann ernten, so viel man möchte. Man kann Bärlauch zwar aussäen, aber das ist extrem schwierig, denn Bärlauch hat eine sehr lange Keimdauer.

Alternativ kann man sich Bärlauch-Pflanzen kaufen - Obacht, nicht aus der Natur mitnehmen, denn das ist nicht erlaubt. Die gekauften Pflänzchen am besten in 15 bis 20 Zentimeter Abstand zueinander, etwa zehn Zentimeter tief auspflanzen. Empfohlen werden rund 25 Pflänzchen pro Quadratmeter. Aber Achtung, wo sich Bärlauch wohlfühlt, breitet er sich bald flächendeckend aus und kann schon fast zur Plage werden.

Bärlauch Fuchsbandwurm

Bisher ist noch kein einziger Fall bekannt, bei dem sich Menschen eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm durch Bärlauch oder andere Wildkräuter aus dem Wald zugezogen haben. Wie groß ist die Gefahr durch den Fuchsbandwurm wirklich?

Hören Sie in dieser Episode unseres Interview-Podcasts "Die Blaue Couch", welche Kräuter Sennerin und Kräuterexpertin Martina Fischer für besonders wichtig empfindet:

https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/martina-fischer-sennerin-und-kraeuterexpertin-wir-sind-auf-dieser-erde-um-erfahrungen-zu-sammeln/bayern-1/13082025/


47