Junge Katze guckt aus einem Karton mit Schleife. Im Hintergrund Weihnachtsbeleuchtung.
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Junge Katze guckt aus einem Karton mit Schleife.

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Keine gute Idee: Tiere als Weihnachtsgeschenk

Für viele Kinder ist es ein Herzenswunsch: ein Tier als Weihnachtsgeschenk. Oft lässt die Begeisterung aber schnell nach, wenn neben den Kuscheleinheiten auch Arbeit anfällt. Tipps rund um die Anschaffung.

Über dieses Thema berichtet: BR Schlager Treff am .

Nie waren Hund oder Katze beliebter als während der Corona-Pandemie - oft als Ersatz für menschliche Nähe. Danach hatten sie vielfach "ausgedient". Die Tierheime quollen und quellen immer noch von Haustieren über, die nicht nur für zusätzliche Schmuseeinheiten, sondern auch für Arbeit sorgten.

Auch einige Wochen nach Weihnachten oder zu Terminen wie den großen Ferien landen viele Tiere im Tierheim. Sobald es ein wenig stressiger wird oder Einschränkungen auftauchen, werden die Haustiere bestenfalls im Tierheim abgegeben, teils einfach ausgesetzt. Vielen ist vorher nicht klar, dass Tierhaltung auch eine große Verantwortung bedeutet.

Tiere sind kein Weihnachtsgeschenk

Auch Tierschützer raten dringend davon ab, Hund, Katze, Meerschweinchen oder Hamster wie ein Spielzeug zu verschenken. Tiere sind fühlende Lebewesen und sollten daher nicht leichtfertig angeschafft werden. Käufer sollten sich vorher ausführlich informieren, was es bedeutet, sich um ein Tier kümmern zu müssen beziehungsweise zu dürfen. Ein Tier kostet Zeit und Geld und ist häufig verbunden mit Einschränkungen, was zum Beispiel die Freizeitgestaltung oder die Urlaubspläne betrifft. Da vergeht die erste große Begeisterung häufig schnell - zum Leidwesen der Tiere. Deshalb sollte ein Tier nie spontan und unüberlegt ins Haus geholt werden.

Eine Anschaffung sollte auf keinen Fall eine Weihnachtsüberraschung sein, sondern mit allen Familienmitgliedern gründlich geplant werden. Wichtig ist auch zu überlegen, wer welche Aufgaben übernehmen kann - beim Hund zum Beispiel das Gassigehen, bei der Katze das Reinigen des Katzenklos etc. Und es sollte auch ein Plan B vorhanden sein. Denn die begeisterten Vorsätze der Kinder, täglich mit dem Hund die Runde zu drehen, verpuffen nicht selten in Unlust und Gemaule. Dann muss auch ein Elternteil bereit sein, den Job zu übernehmen.

Tiere kosten Geld und manchmal Nerven

Neben der Verantwortung für das Wohlbefinden und die Zeit, die man für das Tier investieren muss, sollte man sich überschlagsmäßig auch darüber klar werden, welche Kosten auf einen zukommen. Mit den Anschaffungskosten ist es nicht getan: Ausstattung, Futter, Tierarzt, gegebenenfalls ein Pensionsplatz in der Urlaubszeit - all das geht ins Geld.

Tiere machen auch nicht immer Freude. Pinkelt die Katze aufs Sofa oder zerkratzt sie die Möbel? Stinkt das Meerschweinchen? Beißt der Hund das Tischbein durch? Sieht die Wohnung in der Mauser der Wellensittiche wie nach einer Kissenschlacht aus? All das können Probleme sein, mit denen man sich möglicherweise auseinandersetzen und für die man Lösungen finden, oder die man einfach "aushalten" muss. Ist man dazu nicht bereit, ist ein Tier keine gute Idee.

Tiere im Onlinehandel oder im Tierheim kaufen?

Ebenfalls ein Tabu: Tierkauf im Onlinehandel. Im Internet werden häufig Welpen angeboten, die aus illegalen Zuchten stammen, teils krank sind und von ihren Müttern viel zu früh getrennt wurden. Stattdessen sind viele Tierheime voll von ungeliebten und abgegebenen Tieren oder auch mit solchen, die aus dem Ausland gerettet wurden und hier eine neue Heimat finden sollen. Deswegen ist es eine große Hilfe, wenn man sich in einem Tierheim umschaut.

Man sollte sich ausreichend Zeit nehmen, um die Tiere kennenzulernen. Mit Hunden zum Beispiel kann man zuvor Gassirunden drehen. Außerdem kann man in Absprache mit den Pflegern herausfinden, welches der Tiere zu einem und der jeweiligen Lebenssituation passt.

Wie viele Haustiere gibt es in Deutschland?

Wenn man alle relevanten Faktoren bedenkt, steht der Anschaffung eines Haustieres nichts im Wege. Denn viele Menschen können sich ein Leben ohne ein Tier nicht vorstellen. Insgesamt gab es im Jahr 2022 in 46 Prozent aller Haushalte ein Heimtier. Das ist das Ergebnis einer haushaltsrepräsentativen Erhebung, die das Marktforschungsinstitut "Skopos" für den "Industrieverband Heimtierbedarf" (IVH) und den "Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e. V." (ZZF) durchgeführt hat.

Im Jahr 2022 lebten in Haushalten in Deutschland rund 34,4 Millionen Hunde, Katzen, Kleinsäuger und Ziervögel. Daneben gab es zahlreiche Zierfische und Terrarientiere. Mit 15,2 Millionen Exemplaren steht die Katze auf Platz 1 der Hitliste, gefolgt vom Hund an zweiter Stelle mit 10,6 Millionen. In 21 Prozent der Haushalte lebt ein Hund.

Grafik: Tiere in deutschen Haushalten

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Statistik für das Jahr 2022: Die Katze ist das beliebteste Haustier, gefolgt vom Hund.

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