Wird gründlich abgesucht: Loch Ness in Schottland
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Wird gründlich abgesucht: Loch Ness in Schottland

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"Größte Nessie-Suche seit Jahrzehnten" beginnt in Schottland

Dem Monster auf der Spur: Am berühmten Loch Ness in Schottland startet jetzt die größte Suchaktion seit Jahrzehnten nach dem noch berühmteren See-Ungeheuer. Mit Drohnen und Mikrofonen rücken Enthusiasten aus aller Welt "Nessie" auf den Leib.

Bisher gibt es keinen Beweis für die Existenz eines Seeungeheuers im Loch Ness - aber auch keinen dagegen. Am Samstag startet an dem weltberühmten See in Schottland die größte "Nessie"-Suche seit Jahrzehnten. Zwei Tage lang suchen Wissenschaftler und Enthusiasten den Loch Ness ab.

Gründlichste Suchaktion seit 1972

Hauptquartier der Monster-Fahndung ist das Loch Ness Centre im beschaulichen Ort Drumnadrochit gleich am Ufer des Sees. Bei der Aktion am 26. und 27. August werde der See so gründlich abgesucht, wie es seit den großangelegten Ermittlungen durch das Loch Ness Investigation Bureau im Jahr 1972 nicht mehr geschah, teilte das Zentrum mit. Außerdem werde man dabei auf Technologien zurückgreifen, die am Loch Ness noch nie verwendet wurden.

Monster-Fahndung mit Hightech

Erstmals würden nämlich Drohnen eingesetzt, die die Wärmebild-Kameras ausgerüstet sind, zudem werde man Hydrophone - also Unterwassermikrofone - in den See herablassen, um mögliche Lautäußerungen eines möglichen Monstrums nicht zu verpassen. Zahlreiche Freiwillige sollen außerdem vom Ufer aus den See absuchen, viele davon kommen von Loch Ness Exploration (LNE), einem unabhängigen und ehrenamtlichen Forschungsteam.

Einträgliches "Wasserbiest" gesichtet

Das Loch Ness Centre - für echte "Nessie"-Fans der Nabel der Welt - ist in dem Gebäude untergebracht, in dem sich einst das Drumnadrochit Hotel befand, dessen Managerin Aldie Mackay im Mai 1933 berichtete, sie habe im See ein "Wasserbiest" gesehen.

Berichte über ein See-Monster hatte es schon lange zuvor gegeben, erst Mackays Bericht löste aber ein weltweites Interesse an dem angeblichen Monster und einen regelrechten "Nessie"-Tourismus aus, von dem auch das Hotel in Drumnadrochit profitierte. Prompt erschien dann bereits im Jahr 1934 in der "Daily Mail" das bis heute wohl berühmteste "Nessie"-Foto.

Ein Saurier - oder doch Zirkuselefanten?

Seitdem gab es Hunderte Augenzeugenberichte über Sichtungen des Ungeheuers von Loch Ness. Im Laufe der Jahre wurden die kühnsten Theorien über das Monstrum aufgestellt, etwa die, dass es sich dabei um einen übriggebliebenen Plesiosaurus, ein prähistorisches Meeresreptil, handeln könne, oder um riesige Aale, abnorm große Robben, um Schweinswale oder schlicht Zirkuselefanten, die ein schnelles Bad im See nahmen.

Auch ohne Monster hofft man auf neue Erkenntnisse

"Wir hoffen, dass wir eine neue Generation von Loch-Ness-Enthusiasten inspirieren können", sagte Alan McKenna, Projektleiter des freiwilligen Forscherteams Loch Ness Exploration über die neue großangelegte Suchaktion.

"Das Monster zu finden wäre nett", meinte er. Es gehe aber eigentlich darum, "den See zu verstehen". So plane man auch dann den Aufbau einer Audiothek, in der alle Geräusche des Sees aufgezeichnet sind, auch wenn darauf keine Monster-Laute zu hören sind. Das werde allein schon Jahre dauern, betonte McKenna.

Für den Fall, dass tatsächlich ein Monster gefunden wird, ist übrigens alles geregelt: Seit 1934 existiert im Vereinigten Königreich ein Gesetz, dem zufolge "Nessie" dann unter strengstem Naturschutz steht.

Mit Informationen von dpa und AP

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