Geminiden-Sternschnuppen in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember 2020 vor den Sternbildern des Wintersechsecks, fotografiert von Martina Gees
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Der Sternschnuppen-Schwarm der Geminiden hat am 14. Dezember seinen Höhepunkt. Die Meteore scheinen aus dem Sternbild Zwillinge zu kommen.

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Richtig viele Geminiden-Sternschnuppen am Abend zu sehen

Am Donnerstagabend kommt einer der schönsten Sternschnuppen-Schwärme des ganzen Jahres zu Besuch: Die Geminiden flitzen über den Sternenhimmel. 150 Sternschnuppen pro Stunde sind zum Höhepunkt unterwegs. Und in diesem Jahr ungestört vom Mond.

Über dieses Thema berichtet: IQ - Wissenschaft und Forschung am .

Diesen Sternschnuppen-Abend sollten Sie sich nicht entgehen lassen: Die Geminiden kommen mit richtig vielen Sternschnuppen - einer der schönsten Meteorströme des Jahres.

Es gibt eigentlich nur einen Grund, warum der Geminiden-Sternschnuppen-Regen nicht so bekannt ist wie die Perseiden im August: In den Winternächten geht man weitaus weniger gern auf Sternschnuppen-Jagd. Doch die schiere Menge an Sternschnuppen macht die Kälte wett: Zum Höhepunkt des Sternschnuppen-Regens sind bis zu 150 Sternschnuppen pro Stunde unterwegs.

Auch nach dem Höhepunkt noch viele Sternschnuppen

Der Höhepunkt der Geminiden tritt in diesem Jahr um 20.00 Uhr ein. Aber die Geminiden sind da nicht so streng: Diese Sternschnuppen sind ein sehr bequemer Meteorstrom, denn der Höhepunkt ist kein spitzes, kurzes Maximum, sondern ein sehr breites: Viele Stunden lang sausen Sternschnuppen in großer Zahl über den Nachthimmel. Und planen Sie ruhig etwas mehr Zeit ein: Nach dem Höhepunkt um 20.00 Uhr sind die hellsten Meteore der Geminiden unterwegs.

Beste Beobachtungszeit für die Sternschnuppen am 14. Dezember

In diesem Jahr sind die Bedingungen für die Geminiden-Sternschnuppen perfekt - aus mehreren Gründen. Zum einen stört diesmal der Mond nicht, der uns vergangenes Jahr den Meteorstrom verdarb. Denn diesmal ist er am 14. Dezember als dünne Mondsichel nur am sehr frühen Abend zu sehen. Schon um 17.24 Uhr geht der Mond unter, da ist es noch nicht mal dunkel genug für die Sternschnuppen-Suche.

Sonnenuntergang ist am 14. Dezember schon gegen halb fünf Uhr - es sind die kürzesten Tage im Jahr. Eine Stunde später ist es schon ziemlich dunkel. Ab 18.15 Uhr ist der Himmel stockfinster - ideal für so zarte Lichter wie Sternschnuppen. Aber Sie brauchen noch ein bisschen Geduld.

Denn bei Sternschnuppen ist immer noch ein zweiter Zeitpunkt wichtig: Wann der scheinbare Ausstrahlungspunkt hoch am Himmel steht. Die Geminiden scheinen aus dem Sternbild Zwillinge zu kommen, das bei uns ab 18 Uhr im Nordosten am Horizont auftaucht. Solange die Zwillinge noch nah am Horizont stehen, sehen Sie nur einen Bruchteil der Sternschnuppen, die in dem Moment unterwegs sind. Denn die Dunstschichten schlucken umso mehr der kleinen Lichtlein, je tiefer der Radiant steht. Je höher sich die Zwillinge befinden, umso mehr Sternschnuppen werden auch sichtbar.

Ab 20.00 Uhr, wenn die Geminiden gerade ihren Höhepunkt haben, sind die Zwillinge schon ein Stück über den Horizont geklettert und die Sternschnuppen sind immer besser zu sehen. 150 pro Stunde werden Sie allerdings wohl nicht sehen - dazu müssten die Zwillinge zum Zeitpunkt des Maximums senkrecht über Ihnen stehen. Im Sternschnuppen-Jägerlatein heißt das: Dann sind die theoretischen Fallzahlen auch wirklich sichtbar.

Beste Blickrichtung für die Geminiden

Sternschnuppen scheinen meist aus einer bestimmten Region am Firmament zu kommen, dem scheinbaren Ausstrahlungspunkt. Dieser Radiant liegt bei den Geminiden im Sternbild Zwillinge (lat: gemini, daher der Name des Meteorstroms). In deren Richtung sollten Sie ungefähr schauen.

Die Zwillinge tauchen nach sechs Uhr abends im Nordosten auf und steigen im Laufe der Nacht dann im Osten immer höher, bis sie um zwei Uhr im Süden und fast im Zenit senkrecht über unseren Köpfen stehen. Wollen Sie also schon abends ab acht Uhr gucken, brauchen Sie freie Sicht zum Horizont im Nordosten.

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Abends am 14. Dezember sind die Geminiden-Sternschnuppen unterwegs. Sie kommen scheinbar aus dem Sternbild Zwillinge.

Wie Sternschnuppen entstehen

Wenn ein Staubkorn in die Erdatmosphäre eindringt und verglüht, dann flitzt eine Sternschnuppe über den Himmel. Außer bei sehr großen Brocken sehen Sie aber meist nicht das verglühende Staubkorn selbst, sondern nur seine Lichtspur, einen "Meteor". Denn selbst lichterloh brennend ist das Partikelchen viel zu klein, um von der Erdoberfläche aus sichtbar zu sein. Doch es schlägt mit solcher Wucht und Geschwindigkeit in die Atmosphäre ein, dass es die Sauerstoff- oder andere Gas-Atome darin zum Leuchten anregt. Und das sehen Sie als Sternschnuppe.

Kosmischer Dreck: Spuren alter Kometen

Viele Sternschnuppen lassen sich ganz regelmäßig beobachten, wie die Perseiden im August, die Orioniden im Oktober oder eben die Geminiden im Dezember. Denn so ein Meteor-Schwarm ist die Staubspur eines Kometen, die dieser einst bei einer seiner Runden um die Sonne hinterlassen hat und die die Erde seitdem regelmäßig kreuzt. Die Geminiden sind aber auch in diesem Punkt extravagant: Sie stammen vermutlich nicht von einem Kometen, sondern einem Asteroiden.

Audio: So entstehen Sternschnuppen

Sternschnuppen flitzen übers Firmament: Zum Höhepunkt eines Meteorschauers sind zahlreiche Sternschnuppen zu sehen.
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Mit hoher Geschwindigkeit rasen klitzekleine Krümel in die Erdatmosphäre. Das bezaubernde Ergebnis: eine Sternschnuppe.

Viel Glück bei der Sternschnuppen-Suche!

Tipps zum Fotografieren von Sternschnuppen und weitere Informationen finden Sie hier. Und sollten Sie Sternschnuppen fotografiert haben, dann schicken Sie uns bitte Ihre Bilder!

Sternschnuppen und mehr: Der Sternenhimmel im Dezember 2023

Sternenhimmel über den Alpen
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