Buzz Aldrin fährt beim Veteranentag in New York mit einem Jeep die Fifth Avenue entlang und winkt
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Buzz Aldrin fährt beim Veteranentag in New York mit einem Jeep die Fifth Avenue entlang und winkt

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Ehemaliger Astronaut Buzz Aldrin wird 90

Er war auf dem Mond - als zweiter Mensch. Die Rolle als ewiger Zweiter nach Neil Armstrong ließ Buzz Aldrin nie wieder richtig los, sein Leben nach der Rückkehr zur Erde war nicht einfach. Heute feiert er seinen 90. Geburtstag.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Auf fast allen Fotos der ersten Mondlandung ist Edwin "Buzz" Aldrin zu sehen. Der berühmte Fußabdruck im Staub des Mondes stammt ebenfalls von ihm. Das ändert nichts an der Tatsache, dass er 1969 den Mond erst als zweiter Mensch betrat. Das Leben im Schatten des 2012 verstorbenen Neil Armstrong war für Buzz Aldrin nicht einfach. Nur wenige Jahre nach der Rückkehr zur Erde erlitt er einen Nervenzusammenbruch, wurde depressiv, alkoholkrank und drei Ehen scheiterten. Letztendlich ließ er sich aber nie unterkriegen.

Auf dem Weg zum Mond

Buzz Aldrin wurde 1930 als Edwin Eugene Aldrin Jr. als jüngstes von drei Kindern geboren. Er wurde schon als Kind "Buzz" genannt - seine Schwester sprach das englische Wort für Bruder, "brother", immer aus wie "buzzer". Daraus wurde die Kurzform "Buzz". 1988 wurde "Buzz" offiziell sein Vorname.

Er absolvierte die Militärakademie, diente bei der US Air Force und beendete sein Studium der Luft- und Raumfahrttechnik am Massachusetts Institute of Technology (MIT) mit erfolgreicher Promotion. 1963 rückte er ins NASA-Mondprogramm auf. Anfang 1969 wurde Buzz Aldrin für die Mannschaft von Apollo 11 ausgewählt, die den Versuch der ersten bemannten Mondlandung unternehmen sollte. Am 16. Juli 1969 startete Aldrin mit Neil Armstrong und Michael Collins in Richtung Mond. Fünf Tage später betrat ihn Aldrin, 19 Minuten nach Neil Armstrong.

Das Leben auf der Erde

Die Mondlandung war der berufliche Höhepunkt in Buzz Aldrins Leben. Das Zurückfinden ins normale Leben gestaltete sich schwierig. Aldrin verließ 1971 die NASA, versuchte sich in verschiedenen Tätigkeiten, kämpfte mit Depressionen und Alkoholproblemen. Bei einer Veranstaltung in New York sagte er einmal:

"Es ging in meinem Leben also nicht so sehr um die Reise zum Mond, sondern um die Rückkehr zu Erde."

Aber Buzz Aldrin fand einen Weg aus der Krise. Inzwischen setzt er sich öffentlich für den Kampf gegen Depression und Alkoholismus ein. Er nimmt häufig Stellung zu Raumfahrtfragen und hält nach einem Ausflug in die Antarktis im Jahr 2016 mit damals 86 Jahren den Rekord als ältester Mensch, der den Südpol erreichte.

"Ich war auf dem Mond. Was hast du getan?"

Eine ordentliche Portion Humor hat Buzz Aldrin wohl auch. Im Oktober 2012 hatte er einen kurzen Auftritt in einer Folge der amerikanischen Serie "The Big Bang Theory". In dieser Folge sind Leonard, Sheldon und Co. genervt von ihrem Freund Howard Wolowitz, der von seinem Weltraumflug zur ISS zurückkommt und von nichts anderem mehr redet als seinem Besuch im Weltall. Um ihm zu zeigen, wie nervtötend das ist, schicken seine Freunde ihm ein Video von Buzz Aldrin, der sich hier selbst spielt, wie er an Halloween "Milky Ways" und "Mars"-Schokoriegel an Kinder verteilt, nicht ohne jedes Kind darauf hinzuweisen, dass er ein Astronaut ist, im Weltall war und auf dem Mond gelaufen ist.

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