80 Prozent aller Infektionskrankheiten werden über die Hände verbreitet. Das wird ihnen häufig auch leicht gemacht. Denn wir fassen uns im Schnitt - häufig mit ungewaschenen Händen - alle vier Minuten ins Gesicht. Das ist DIE Chance für Viren, sich in unseren Schleimhäuten breit zu machen. Millionen von Erregern lauern darauf, uns krank zu machen. Vor allem das Coronavirus stellt zurzeit eine akute Gefahr dar. Deshalb ist das Händewaschen wichtiger denn je, um eine Infektionsgefahr zu reduzieren.
5. Mai ist der WHO-Welttag der Handhygiene
Um das ins Bewusstsein zu bringen, hat die Weltgesundheitsorganisation WHO den Welttag der Handhygiene ins Leben gerufen - ebenso wie den internationalen Hände-Waschtag. Er wird jährlich am 5. Mai begangen, zum ersten Mal am 5. Mai 2009. Der Internationale Hände-Waschtag findet jährlich am 15. Oktober statt. Zum ersten Mal wurde er 2008 begangen.
Coronavirus: Alles Wissenswerte finden Sie hier.
Händewaschen: die richtige Methode
Wichtig ist aber nicht nur, dass wir uns die Hände waschen, sondern auch auf welche Weise und wie lange. Das Wasser laufen zu lassen und zwei, drei Mal die Hände zu reiben genügt jedenfalls nicht. Sie sehen dann sauber aus, aber keimfrei sind sie nicht. Wer Mikroorganismen vernichten möchte, muss seine Hände mindestens 20-30 Sekunden lang waschen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, das Lied "Happy Birthday" zweimal zu singen. Diese Zeitspanne entspricht ungefähr der empfohlenen Waschdauer.
Ein wirksames Mittel, um Infektionen zu vermeiden, ist gründliches Händewaschen. Wir zeigen, wie's geht.
Bakterienbelastung im ultravioletten Licht
Händewaschmuffel könnten von folgendem Instagram-Post überzeugt werden, der die Keimbelastung von Händen im ultravioletten Licht zeigt - von ungewaschenen Händen, über Hände, die fünf Sekunden und ohne Seife gewaschen wurden bis hin zu Händen, die 30 Sekunden mit Seife gewaschen wurden.
Unbedingt Seife verwenden
Flüssigseifen oder Waschlotionen gehören zum Händewaschen unbedingt dazu, denn Wasser allein tötet keine Keime. Und so geht's: Hände nass machen, einseifen - dabei Handrücken, Fingerzwischenräume, Fingerspitzen und Daumen nicht vergessen - denn dort sammeln sich die Keime. Dann ordentlich reiben und rubbeln. Anschließend unter fließendem Wasser gut abwaschen.
Sie können dazu beitragen andere nicht mit dem Corona-Virus zu infizieren: Mund-Nase-Schutzmasken. Mit Netz kursieren unzählige Do-it-yourself-Anleitungen und Lifehacks. Wir haben ein paar davon getestet.
Hände waschen: je öfter, desto besser
Wichtig ist auch, sich nach dem Waschen die Hände gut abzutrocknen, auf öffentlichen Toiletten am besten mit einem Einmalhandtuch. Denn Mikroorganismen gedeihen besonders gut dort, wo es feucht ist, also zum Beispiel in vielbenutzten Handtüchern. Die sind genauso unhygienisch wie Seifenstücke. Seifenspender sind deutlich hygienischer. Bei der herausgepumpten Seife kann man sich sicher sein, dass sie unberührt ist.
Mindestens ebenso wichtig wie das richtige Händewaschen ist auch die Frequenz: Waschen Sie Ihre Hände mehrmals am Tag, beispielsweise nach dem Toilettenbesuch, vor dem Kochen und Essen, nach dem Naseputzen oder wenn Sie nach Hause kommen. Um den Kontakt mit Mikroorganismen zu verringern, ist es empfehlenswert, Computer-Tastaturen oder Telefonhörer öfter mal abzuwischen und Küchenhandtücher regelmäßig zu wechseln.
Hände sind Keimschleudern
Nicht reiben, nicht zu viel cremen
Vermeiden Sie es zudem, an den Fingernägeln zu kauen oder sich die Augen zu reiben, da so Erreger von den Händen leicht auf die Schleimhäute von Augen, Nase und Mund übertragen werden können. Eine wenig erfreuliche Nebenwirkung hat das häufige Händewaschen allerdings: Die Haut trocknet aus. Deshalb am besten ab und zu die Hände eincremen. Tun Sie das aber nicht zu oft, denn auf fettigen Belägen an Tisch und Tastaturen tummeln sich Bakterien gerne.
Hygienetipps
- Regelmäßig mindestens 20 -30 Sekunden lang Hände waschen - mit Flüssig-Seife und Papierhandtüchern.
- Gesicht, Mund und Augen möglichst nicht mit ungewaschenen Händen berühren.
- Niesen und Husten Sie in die Armbeuge, um andere nicht anzustecken.
- Benutzte Taschentücher ins Klo werfen, nicht in den Mülleimer.
- Bei Grippe-Symptomen wie Fieber, Schnupfen, Husten, Hals- und Gliederschmerzen zu Hause bleiben.
- Wenn es Grippe-Kranke in der Arbeit gibt: Türgriffe, Treppengeländer und Computer-Tastaturen desinfizieren.