Radon entsteht durch den Zerfall von Uran im Erdreich. Über Ritzen und Spalten kann es von dort unbemerkt in Gebäude eindringen. Je höher die Radon-Konzentration in Innenräumen ist, desto höher ist auch das Lungenkrebs-Risiko derer, die dort leben. Draußen verteilt sich das radioaktive Gas schnell und ist daher deutlich weniger gefährlich.
Gesetz gegen Radon-Belastung
Mit der geplanten Studie will das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) den Datenbestand darüber ausbauen, wie viel Radon in den Wohnungen in Deutschland durchschnittlich zu finden ist. Diese Daten sollen als Grundlage für ein Gesetz zur Verringerung der Radon-Belastung dienen.
Dosimeter in der Dose
Für die Studie will das BfS in 6.000 zufällig ausgewählten Wohnungen zeitgleich Radon-Messgeräte aufstellen. Seit Ende Mai 2019 schreibt ein Sachverständigenbüro im Namen des BfS deutschlandweit Haushalte an und bittet diese, sich an der Studie zu beteiligen. Wer sich für eine Teilnahme entscheidet, erhält im Sommer zwei kleine Dosen, in denen sich die Messeinrichtung befindet. Sie brauchen laut BfS keinen Strom und senden auch kein Licht und keine Geräusche aus. Ein Jahr lang, von Sommer 2019 bis Sommer 2020, sollen die Messgeräte in den Wohnungen stehen. Die Messdauer muss so lange sein, weil die Radon-Belastung im Laufe des Jahres stark schwankt. Das liegt unter anderem daran, dass in den Sommermonaten mehr gelüftet wird als im Winter.
Kostenlose Messergebnisse
Die Studie soll zum einen das Wissen darüber verbessern, wie viele Haushalte von erhöhten Radon-Werten betroffen sind. Zum anderen liefert sie Vergleichsdaten, mit denen man zu einem späteren Zeitpunkt beurteilen kann, wie sich die durchschnittliche Radon-Konzentration in Wohnhäusern entwickelt.
"Ich empfehle allen, die einen Brief erhalten, die Radon-Konzentration in ihrer Wohnung messen zu lassen. Wer an der Studie teilnimmt, unterstützt nicht nur die wissenschaftliche Arbeit des BfS, sondern nützt auch sich selbst. Alle Teilnehmenden bekommen die Messergebnisse aus ihrer Wohnung kostenlos mitgeteilt. Ihre Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt." Inge Paulini, Präsidentin des Bundesamts für Strahlenschutz
Sind die Radon-Werte tatsächlich erhöht, gibt es unterschiedliche Möglichkeit sich zu schützen. Eine ist beispielsweise, Risse und Fugen in Kellerwänden und -boden, durch die das Gas eindringen kann, gründlich abzudichten.